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Der Maskenball und die Folgen


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Seit Wochen wird über die Folgen der geänderten Abrechnungsmasken spekuliert. Die ISN hat die Schweinehalter gefragt, die das Ganze ausbaden müssen. Viele sind verärgert, aber nur wenige haben schon reagiert.


Die Änderungen der Abrechnungsmasken sind immer ein heißes Eisen, denn sie betreffen nicht nur den Mäster. Stallt dieser andere Ferkelherkünfte ein, sind plötzlich auch Händler, Ferkelerzeuger, Besamungsstationen und sogar Zuchtorganisationen betroffen. Deshalb wollte die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) wissen, wie die Mäster auf den letzten Maskenball im Oktober 2010 reagieren. Das überraschende Ergebnis: Viele warten noch ab.


3 bis 4 Cent/kg SG weniger


Das verwundert, denn die meisten befragten Landwirte kennen die finanziellen Folgen. Neben den höheren Futterkosten durch höhere Schlachtgewichte schlägt auch der Mindererlös bei der Abrechnung nach „Einheitsmaske-Westfleisch“ erheblich zu Buche. Jedenfalls gaben die befragten Mäster an, im Vergleich zu ihrem alten System bis zu 10 € pro Schlachtschwein weniger zu erlösen. Im Durchschnitt war es immerhin rund 3 € weniger pro Tier.


Das Ergebnis ist zwar nicht repräsentativ, aber zumindest ein gutes Meinungsbild. Gut 80 % der befragten Schweinehalter stammten aus NRW und Niedersachsen. Mit durchschnittlich über 2 000 Mastplätzen bzw. mehr als 400 Sauen sind sie vergleichsweise groß.


Insbesondere die kurzfristige Umstellung ärgerte die Mäster. Teilweise lagen nur wenige Tage zwischen Ankündigung und Umsetzung. Fast 90 % der Befragten gaben deshalb an, von den Maskenänderungen völlig überrumpelt worden zu sein. Auch deshalb ist die Verunsicherung groß. Kein Wunder, dass die Hälfte der befragten Veredler angibt, auf die Maskenänderungen bislang nicht reagiert zu haben. Die andere Hälfte hat als häufigste Reaktion das Sortiermanagement umgestellt, um den Schaden zu begrenzen. Einige haben aber auch die Fütterung angepasst.


Über die Hälfte der befragten Mäster hat auch in der Vermarktung bisher nichts geändert. Ein weiteres Viertel der Befragten vermarktet laut ISN-Umfrage nun zwangsläufig nach AutoFOM, weil ihr Abnehmer die FOM-Abrechung nicht mehr anbietet. Grundsätzlich auf die FOM-Vermarktung umgestellt haben aber auch einige. Die neue AutoFOM-Maske lässt ihre Schweine „schlecht“ aussehen, so dass sie zu den verbliebenen FOM-Schlachtbetrieben liefern. Auf Standorte in Ost- und Süddeutschland auszuweichen, ist für die meisten aufgrund höherer Transportkosten aber keine Alternative, wurde aus den Gesprächen deutlich. Viele Betriebsleiter würden in Zukunft am liebsten ihre Schweine pauschal nach Lebendgewicht verkaufen. Aber nur ein Schweinehalter konnte diese Vermarktungsform bislang auch realisieren. Offensichtlich gibt es dafür nur begrenzte Möglichkeiten.


Ferkelbezug bleibt ­Vertrauenssache


Interessant ist, dass keiner der Befragten Mäster bisher den Ferkelbezug geändert hat. Das ist zum Teil wohl auch auf den frühen Zeitpunkt der Befragung zurückzuführen. Trotzdem sind auch die Ferkelerzeuger verunsichert. Das aber auch, weil bereits im Sommer die nächsten Veränderungen durch die neuen Klassifizierungsformeln anstehen.


Nur wenige Sauenhalter hatten zum Zeitpunkt der Befragung schon auf die Änderungen reagiert und den Endstufen­eber gewechselt. Das auch deshalb, weil sich die Umstellung bisher nur geringfügig auf die Ferkelvermarktung ausgewirkt hat. Allerdings steigt allmählich die Nachfrage nach ihren deutschen Ferkelherkünften. Zum Teil erzielen diese bereits höhere Aufschläge, gaben die Praktiker zu Protokoll.


Anna-Kathrin Bach (ISN)

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