Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Farmer bekommen Geld aus Washington

Lesezeit: 3 Minuten

Rund um die Uhr läuft momentan die Mais- und Sojaernte in Illinois und vielen anderen US-Staaten. Die Farmer bringen dieses Jahr eine Rekordernte ein: Mais erzielt oft Erträge von über 120 dt/ha. Bei den Sojabohnen sind 40 dt/ha keine Seltenheit. Die Erntemengen sind so groß, dass bei vielen Farmern die Silos nicht ausreichen. Mais und Sojabohnen müssen teilweise direkt ab Feld verkauft werden. Die Folge: Die Preise fallen schneller als die Transportfahrzeuge befüllt werden können. Gegenüber dem Frühlingshoch haben sich die Notierungen bis Oktober fast halbiert. So erhalten die Landwirte für Mais örtlich nur noch umgerechnet 5,15 E/dt. Das sind rund 4,90 E/dt weniger als Ende März gezahlt wurde. Für Sojabohnen, die sich im März für rund 27 E/dt verkaufen ließen, gibt es teilweise nur noch 15 E/dt. Bei den Erlösen für Weizen und Gerste sieht es momentan nicht viel besser aus. Schecks aus Washington Mit ähnlichen Problemen müssen die europäischen Landwirte auch zurecht kommen und zwar ohne Hilfe aus Brüssel. Die US-Regierung dagegen schützt ihre Farmer vor den schlechten Preisen: In diesem Winter werden sie erstmals seit Jahren in den Genuss der so genannten LDP-Zahlungen kommen. Der einzige Zweck der Loan Deficiency Payments: Farmern in Zeiten niedriger Getreidepreise Geld zu geben ohne irgendeine Verpflichtung. Die staatlich verordnete Preisaufbesserung gibt es jedoch nicht wegen der bevorstehenden Präsidentschaftswahl. In diesem Jahr greift das Programm, weil z. B. die Preise für Mais und Soja in der letzten Septemberwoche jeweils unter die Marke fielen, die die Regierung 2002 im Farm-Bill- Programm als gerade noch fair festgesetzt hatte. Mit Beginn der Ernte können die Landwirte daher die Zahlung der Preisdifferenz für jede gedroschene Tonne Mais oder Sojabohnen verlangen. Dazu müssen sie nur einen Antrag ausfüllen und an das örtliche Büro des Landwirtschaftsministeriums (USDA) schicken. Zwei Details von LDP bescheren den Farmern trotz niedriger Preise weitgehend sichere Einnahmen: Nach der Ernte ist es egal, wann die Farmer die LDPs beantragen. Viele warten daher, bis die Notierungen ihr Saisontief erreicht haben. Denn dann fällt die Prämie am größten aus. Der Landwirt muss das Getreide nicht sofort verkaufen, wenn er den Antrag stellt. Steigen die Preise über den Winter wieder, bleibt der LDP-Scheck aus Washington trotzdem gültig. Das dürfte nicht nur bei EU-Landwirten ungläubiges Kopfschütteln verursachen. Auch für die Regierung in Washington könnten sich die generellen Ausgleichszahlungen an die Farmer in diesem Jahr als sehr teures Zugeständnis erweisen. Begründung: Noch im Februar ging das USDA davon aus, dass die LDPs 2004 nur 500 bis 600 Mio. US-Dollar kosten würden. Damals standen die Kurse kurz vor dem Jahreshoch. Mit den drastisch gesunkenen Preisen und der Rekordernte haben sich die Schätzungen inzwischen aber verzehnfacht: Experten rechnen mit Kosten von fünf bis sechs Milliarden US-Dollar.

Die Redaktion empfiehlt

top + In wenigen Minuten wissen, was wirklich zählt

Zugang zu allen digitalen Inhalten, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten | 1 Jahr für 1̶2̶9̶,̶6̶0̶ ̶€̶ 99 €

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.