Der Preisverfall am Ferkelmarkt geht weiter. Bundesweit rutschten die Notierungen Mitte August auf 32 € je 25-kg-Ferkel im Norden und 35 € im Süden ab. Für die Jahrerszeit ist der Preisabschwung nicht unüblich, allerdings schrieben Ferkelerzeuger schon vor den jüngsten Preisabschlägen tiefrote Zahlen. Das Problem: Wegen der schwachen Schlachterlöse sind viele Mäster derart verunsichert, dass sie nun Aufstallungen aufschieben. „Niemand kann mir sagen, was ich für meine Schweine im November oder Dezember bekomme“, beschreibt ein Mäster seine Lage.
Eine Trendwende ist zwar noch nicht in Sicht. Marktteilnehmer sind aber überzeugt, dass sich beim ersten positiven Signal vom Schlachtmarkt die Ferkelnotierungen stabilisieren.
In der Tat ist der deutsche Markt eigentlich nicht überversorgt:
Das hiesige Angebot fällt nur durchschnittlich aus.
Die Niederländer liefern nach aktuellen Statistiken derzeit etwa 7 % weniger Ferkel nach Deutschland.
Die Dänen exportieren 2015 zwar rund 10 % mehr Ferkel als im Vorjahr. Die zusätzlichen Tiere landen aber vor allem in polnischen und italienischen Ställen.
Erste Händler rechnen denn auch bald mit stabilen Preisen. Zumal nach den Erntearbeiten die Einstallbereitschaft wieder steigt. Denn klar ist: Mit einem leeren Stall hat noch kein Mäster Geld verdient.