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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Futter wird günstiger

Lesezeit: 5 Minuten

Die Preise für Getreide und andere Komponenten sinken. Das schlägt allmählich bis zum Mischfutter durch. Hayo Wessel und Dr. Vinzenz Bauer, LWK Niedersachsen, sehen aber noch mehr Luft nach unten.


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Den Viehhaltern haben die hohen Kosten für Misch– und Einzelfuttermittel seit geraumer Zeit sprichwörtlich „die Bilanzen verhagelt“. Auch noch kurz vor der Getreideernte 2013 wurden für Mischfutter stolze Kurse gefordert. Schließlich, so heißt es, müsse man noch teure Restbestände aus 2012/13 verarbeiten. Außerdem sei Eiweiß nach wie vor sehr teuer.


Trotzdem: Aus Sicht der Schweine-, Rinder- und Geflügelhalter gibt es endlich Licht am Horizont. Die Futterkosten werden sinken. Etliche Mischfutterfirmen haben ihre Abgabeforderungen in den vergangenen Wochen bereits leicht nach unten korrigiert. Und das dürfte eigentlich nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein, meinen Beobachter. Denn die Preise für neuerntiges Getreide hätten auch noch nicht den Boden erreicht, heißt es.


Alte Kontrakte abgearbeitet.

Hinzu kommt, dass die Mischer die günstigeren Einstandskosten für Futtergetreide bislang oft nur zum Teil eingepreist haben. Auch das spricht für weiteren Preisspielraum nach unten beim Mischfutter. Dies gilt besonders für getreidereiche Mischungen.


Es gibt aber auch Faktoren, die das Preisniveau stützen. Dazu gehört das nach wie vor überraschend teure Soja. Bohnen und Schrot werden international zu hohen Kursen gehandelt. Selbst dann, wenn es hier bald zu einer Minus-Korrektur kommen sollte, heißt das nicht, dass die Futtermittelfirmen dies umgehend weitergeben werden.


Hinzu kommt, dass viele Firmen noch Rohstoffe verarbeiten, die sie bereits vor Monaten eingekauft haben. Damals war das Preisniveau generell höher als jetzt, und nachträgliche Anpassungen nach unten gibt es nicht. Das ist ein weiterer Grund dafür, dass kurzfristige Preisveränderungen am Kassamarkt nicht direkt voll auf das Mischfutter durchschlagen.


Neue Ernte überschätzt?

Auch im Hinblick auf die Versorgung mit neuerntigem Futtergetreide lassen einige Firmen bei ihrer preislichen Vorplanung immer noch Vorsicht walten. Zu Recht: Die meisten Analysten rechnen bei uns und EU-weit nach wie vor mit einem großen Angebot an Gerste, Weizen und anderem Futtergetreide. Abgerechnet wird aber erst am Schluss der Ernte. Außerdem erwarten die meisten Beobachter, dass sich je nach Preisentwicklung eventuell Absatzkanäle öffnen werden, die man bisher gar nicht auf dem Schirm hatte.


Große Fragen wirft z. B. der Mais auf. So ist noch nicht abzusehen, wie stark sich die aktuelle Trockenheit hier schon negativ ausgewirkt hat. Dabei hatte der Mais kältebedingt ohnehin einen schlechten Start und einen eher zögerlichen Frühjahrsaufwuchs. Deshalb wird in vielen Regionen eine eher kleine Körnermaisernte erwartet. Gleiches gilt für Silomais. Sollte es so kommen, wäre der Preisspielraum nach unten bei anderem Futtergetreide eingeschränkt. Noch ist davon aber nichts zu spüren.


Dagegen verdichten sich die Hinweise, dass die deutlich gesunkenen Kassapreise für Getreide in der Tat zu veränderten Warenströmen führen, was mittelfristig auch am Futtermittelmarkt zu spüren sein dürfte. Das gilt z. B. für den Roggen. Hier haben die Erzeugerpreise in den letzten Wochen so stark nachgegeben, dass alternative Verwertungen attraktiver werden. Wo Mais nicht gut aussieht, rückte Ganzpflanzensilage aus Roggen bereits vor Wochen ins Blickfeld der Betreiber von Biogasanlagen. Genaue Zahlen über diese Absatzmengen gibt es noch nicht. Klar ist aber: Je mehr Roggen so vom Markt verschwunden ist, desto eher können sich die Preise stabilisieren. Warten wir es ab.


Was macht Soja?

Etwas unübersichtlich ist die weitere Entwicklung bei Ölschroten, vor allem bei Soja. Die vergangene Ernte in Südamerika war enorm, und die Bestände für die neue Ernte in den USA sehen derzeit gut aus. Das spricht mittelfristig für deutlich sinkende Kurse.


Dem entgegen stehen aber die umfangreichen Sojaimporte der Chinesen, die den Weltmarkt ohnehin seit Jahren aufheizen. Zudem gibt es immer noch Schwierigkeiten bei der Verladung von Sojaschrot in Südamerika. Das führt bei uns zu verspäteten Schiffsankünften. Im Grun-de eine verhängnisvolle Spirale: Viele Kunden haben lange gezögert und Sojakäufe in Erwartung umfangreicher Lieferungen sowie geringerer Forderungen immer wieder zurückgestellt. Jetzt sind die Vorräte weitgehend aufgebraucht, verfügbare Mengen werden immer flotter verkauft. Die Folge: Soja tendiert fortgesetzt fest.


Anders beim Raps: Rapsschrot aus Rohware der Ernte 2012 ist weitgehend ausverkauft. Außerdem substituieren viele Mischer teures Soja- durch günstiges Rapsschrot. Dennoch stehen die Kurse dafür unter Druck. Die Verarbeiter spekulieren auf die Ernte 2013. Diese wird wahrscheinlich groß ausfallen.


Leider kann Rapsschrot wegen seiner spezifischen Eigenschaften als Futtermittel nur zum Teil als Ersatz für Sojaschrot verwendet werden. Der Preisvorteil von Raps kommt deshalb nur eingeschränkt zum Tragen.


Preise beobachten

! Wenn Sie als Landwirt jetzt mit Ihrem Handelspartner über Futtermittel verhandeln, sollten Sie nicht alles auf eine Karte setzen. Vieles spricht zwar dafür, dass die Misch- und Einzelfuttermittel günstiger werden. Aber dafür gibt es keine Garantie.


Gehen Sie mit Teilmengen auf Nummer sicher. Achten Sie aber auf passende Preise und Abrechnungskonditionen. Und wenn Sie noch warten wollen, dann müssen Sie den Markt genau im Auge behalten, z. B. im Internet unter www.topagrar.com.


Es schadet übrigens niemals, auch mal bei anderen Lieferanten nach deren Preisen zu fragen. Konkurrenz belebt das Geschäft! -me-

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