Sollen Tierhalter die aktuellen Preise für Mischfutter absichern, oder nicht? Insbesondere Rinderhalter haben nach Angaben von Futtermischern bereits vermehrt die Preise ab September bzw. Oktober für ein halbes Jahr festgemacht. Schweinehalter tun sich da deutlich schwerer. Aus gutem Grund: Denn bei Alleinfutterpreisen, die nur noch knapp unter der Marke von 300 € pro Tonne notieren, verbietet sich fast ein langfristiger Kontrakt. Was bleibt, ist die Hoffnung auf Entspannung. Viel teurer kann Futter eigentlich auch nach der Getreideernte nicht werden, glauben viele Landwirte. Allerdings erwarten die meisten Marktexperten auch keine tiefgreifende Entspannung (siehe den Getreidemarkt ab S. 114).
Bei den Eiweißkomponenten ist die Situation anders. Durch die Rekordernten in Südamerika sind die Märkte derzeit recht gut versorgt (vgl. Übersicht). Trotzdem ist Sojaschrot relativ teuer und bewegt sich seit Monaten seitwärts. Alle dämpfenden Faktoren sind bereits eingepreist. Es könnte sogar noch nach oben gehen, glauben einige Einkäufer:
- Der Sojamarkt hängt an wenigen Ländern (USA, Brasilien und Argentinien). Nach der Aussaat in den USA hängt jetzt viel vom Wetter ab.
- Nur bei optimalen Bedingungen wird der weltweit deutlich steigende Verbrauch 2011/12 durch die Produktion gedeckt.
Unterm Strich scheint somit die Absicherung eiweißreicher Mischfutter durchaus ratsam. Bei Alleinfutter mit hohem Getreideanteil sollten Sie vorerst aber höchstens Teilmengen festmachen.