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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Getreide: Täglich grüßt das Murmeltier

Lesezeit: 3 Minuten

Wie in dem berühmten Film wird es langweilig, wenn sich etwas zu oft wiederholt: Das USDA hat seine Ernteschätzungen für 2014/15 schon wieder angehoben. Für Preispessimisten ist das eine Steilvorlage. Sie vergessen allerdings, dass unser Export auf Hochtouren läuft.


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Ich kann das Gerede über die riesigen Ernten wirklich nicht mehr hören“, sagt ein norddeutscher Ackerbauer und spricht damit aus, was viele seiner Berufskollegen denken. Auch professionelle Marktbeobachter sind es allmählich leid, jeden Monat erneut Aufklärungsarbeit leisten zu müssen. Fakt ist: 2014/15 wurde bzw. wird weltweit in der Tat viel Getreide gedroschen. Aber auch die Nachfrage steigt, und genau deshalb ist nach Meinung von Analysten keineswegs mit einem Preisverfall ins Bodenlose zu rechnen. Leider vergessen das viele Marktbeteiligte, sobald neue Prognosen vorliegen.


USDA-Zahlen richtig lesen!

Auch die jüngsten Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) zum globalen Getreidemarkt in der Saison 2014/15 haben an den Börsen und beim physischen Geschäft sofort wieder sogenannte „Bären“ auf den Plan gerufen. Dazu zählen übrigens nicht nur windige Finanzjongleure, sondern auch ganz normale Händler und Verarbeiter, denen sinkende Rohstoffkosten im Interesse ihrer Margen gelegen kämen.


Das erwartet das USDA:


  • In dieser Saison wird mit einer globalen Weizenerzeugung von ca. 725 Mio. t gerechnet. Das ist ein neuer Allzeit-Rekord und liegt fast 2 Mio. t über der Januar-Schätzung. Gegenüber 2013/14 wäre es ein Plus von 9 Mio. t.
  • Die Maisernte schrammt mit rund 991 Mio. t nach wie vor an der Marke von 1 Mrd. t vorbei. Aber die Januar-Zahlen wurden mit + 3,2 Mio. t ebenfalls aufwärts korrigiert. Gegenüber 2013/14 beträgt der Zuwachs 2,2 Mio. t.
  • Etwas anders sieht es bei Gerste aus. Mit 140 Mio. t bewegte sich die Ernteprognose nur wenig über der von Januar, und gegenüber 2013/14 fehlen sogar 5 Mio. t. Letzteres sei angesichts der Vorräte aber zu verschmerzen, heißt es.


In der Tat steigen die weltweiten Vorräte bis Mitte 2016 bei Weizen um gut 10 Mio. t auf fast 200 Mio. t. Gleichzeitig befinden sich mit 190 Mio. t etwa 16 Mio. t mehr Mais weltweit in den Lägern. Zugegeben: Diese Zahlen sprechen für eine sichere Versorgung. Aber nur dann, wenn man vergisst, dass große Mengen in China (vgl. Übersicht oben) und Indien liegen und eigentlich gar nicht für den Weltmarkt vorgesehen sind. Außerdem kann sich schon mit der nächsten Ernte – falls diese niedriger ausfällt – das Blatt wieder wenden.


Nachfrage steigt weiter:

Der globale Verbrauch von Brot- und Futtergetreide nimmt nämlich stetig zu. Genau das, die neuen Exportbarrieren Russlands sowie der schwache Wechselkurs des Euro, der EU-Waren am Weltmarkt verbilligt, spielt dem europäischen Getreidehandel in die Hände. „Unsere Exporte in Drittländer laufen bombig“, bestätigt ein Großhändler. Das sieht das USDA auch so. Es rechnet 2014/15 mit EU-Weizenausfuhren von 31 Mio. t. Eventuell werde auch die Rekordmarke des Vorjahres von fast 32 Mio. t geknackt, meinen Analysten. Der Gerstenexport der EU liegt laut USDA bei fast 60 Mio. t und damit über der Vorjahreslinie.


Lassen Sie sich also nicht verunsichern, wenn es heißt, die Riesenernte würde die Kurse drücken. Die Mengen sind eingepreist. Abgerechnet wird aber erst am Schluss. Je stärker der Export brummt, desto stabiler ist der Markt.


Die hiesigen Verarbeiter werden sich im weiteren Verlauf übrigens auch wieder um ihre Anschlussversorgung kümmern müssen. Das könnte der richtige Moment sein, auch schon mal über Vorkontrakte zur Ernte 2015 zu verhandeln. Jörg Mennerich

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