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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Getreideerzeuger brauchen jetzt gute Nerven

Lesezeit: 3 Minuten

Die Getreidepreise haben zuletzt nachgegeben. Sie dürften sich aber wieder erholen, sobald der erste Angebotsschub vorbei ist und die Verarbeiter Anschlusskäufe tätigen.


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Ich habe mich wirklich verzockt“, sagt ein Getreideanbauer und spricht aus, was sich etliche seiner Berufskollegen auch eingestehen müssen. Statt sich die durchaus attraktiven Preisofferten zu Beginn der Ernte wenigstens für Teilmengen zu sichern, spekulierten viele Anbauer auf weitere Kurssteigerungen und haben Verkäufe verschoben bzw. keine Vorkontrakte abgeschlossen. Das rächt sich nun, denn inzwischen haben die Notierungen deutlich nachgegeben, und Händler verkünden, daran werde sich so schnell auch nichts ändern.


Nichts als Meinungsmache!

Lassen Sie sich von diesem Gerede nicht verunsichern. Es trifft zwar zu, dass je nach Getreideart jetzt 15 bis 30 €/t weniger geboten werden als Ende Juni/Anfang Juli. Das ist aber keineswegs der Beginn einer Phase durchgehend nachgebender Preise, sondern eine völlig normale Entwicklung während der Getreideernte:


  • Viele Verarbeiter lagern z. B. nur noch kleine Rohstoffvorräte. Einige arbeiten sogar fast „just in time“. Wenn sich die Ernte verzögert oder erheblich kleiner ist als gedacht – so schien es in diesem Jahr –, kommt es zu regelrechten Panikkäufen und entsprechenden Preisspitzen. Sobald die ärgsten Rohstofflücken geschlossen sind, treten die Abnehmer dann wieder auf die Preisbremse.
  • Es gibt überdies immer noch viele Landwirte, die ihr Getreide größtenteils direkt nach dem Drusch verkaufen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Einlagerung (entweder im Eigen- oder gegen Gebühr im Fremdlager) zugenommen hat. Händler und Verarbeiter können sich also sicher sein, zuerst einmal genug Getreide zu bekommen, und das berücksichtigen sie natürlich bei ihren Einkaufspreisen. Diese werden zumindest gedeckelt.


Dass die Preise in diesem Jahr erst kräftig hoch und anschließend ebenso heftig abgeschmiert sind, ist aber auch den Vegetationsbedingungen geschuldet. Aufgrund fehlender Niederschläge hatten einige Beobachter hinsichtlich der Getreideerträge wahre Schreckensszenarien vorhergesagt und so die Preise nach oben getrieben. Letztlich sind die Erträge und Qualitäten aber vielerorts besser ausgefallen als gedacht. Das heißt zwar nicht, die Erfasser würden jetzt völlig mit Weizen, Gerste und Co. zugeschüttet – solche Parolen verbreiten handelsnahe Meinungsmacher. Die Versorgung ist jedoch gesichert.


306 Mio. t EU-Getreide:

Wenn unsere Exporte ähnlich gut laufen wie im letzten Jahr, könnte es bei den Preisen allerdings schon bald wieder Luft nach oben geben. Dafür spricht auch, dass die EU-Ernte laut dem Internationalen Getreiderat (IGC) 18 Mio. t kleiner ausgefallen ist als im Vorjahr. Demnach wurden z. B. rund 8 Mio. t weniger Weizen und 2,5 Mio. t weniger Gerste gedroschen. Spürbare Rückgänge sieht der IGC aber auch bei Roggen – vor allem in Deutschland (vgl. Übersicht) – und bei Mais.


Noch kommen die niedrigeren Erntemengen am Markt nicht zum Tragen, aber das wird sich ändern. Sobald die hiesigen Mühlen und Futtermischer die ersten Anschlusskäufe tätigen, rechnen Beobachter wieder mit Preisspielraum nach oben bei Brot- und Futtergetreide. Falls die inländischen Verarbeiter dann mit dem Exporthandel um das Getreide konkurrieren müssen, könnte es sogar spürbar anziehende Kurse geben.


Darauf hoffen auch die Erzeuger von Spitzenweizen sowie von einwandfreier Braugerste. Hier deckelt der Handel die Preise bislang in der Tat mehr als nötig. In einigen Regionen Deutschlands gibt es offenbar Probleme mit den Proteinwerten.Jörg Mennerich

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