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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Guter Weizen ist gefragt

Lesezeit: 3 Minuten

Obwohl immer höhere Erntezahlen veröffentlicht werden, haben sich die Notierungen zuletzt stabilisiert. Die Prämien für A- und E-Weizen wurden sogar wieder etwas aufgebessert.


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Die Getreidepreise bewegen sich nach wie vor auf enttäuschend niedrigem Niveau. Die Ernte ist bei uns bis auf wenige regionale Ausnahmen reichlich ausgefallen. Auch aus anderen Ländern werden gute Ergebnisse gemeldet. Es versteht sich, dass dies Wasser auf die Mühlen derjenigen ist, denen schwache Preise gelegen kommen. Stellenweise werden die Erzeugererlöse aber zu stark nach unten geredet. Denn die große Ernte ist nur die halbe Wahrheit. Vieles hängt auch davon ab, welche Qualitäten gedroschen wurden und wie sich der Verbrauch entwickelt.


Ernte auf Rekordniveau:

Nach Schätzungen des Internationalen Getreiderates (IGC) werden 2014/15 weltweit fast 1,98 Mrd. t Getreide erzeugt (ohne Reis). Das wären zwar 16 Mio. t weniger als in der Rekordsaison 2013/14, aber gegenüber der letzten Schätzung hat der IGC um 17 Mio. t nachgebessert:


  • Der Großteil davon, nämlich 11 Mio. t, ist der deutlich angehobenen Weizenschätzung geschuldet. Mit 713 Mio. t liegt die Produktion im laufenden Wirtschaftsjahr gleichauf mit der Saison 2013/14. Dass man mit solchen Zahlen eventuelle Preishoffnungen im Keim ersticken kann, dürfte klar sein. Besonders, wenn man verschweigt, dass der Verbrauch laut IGC auf das Rekordniveau von 706 Mio. t ansteigt (vgl. Übersicht links). Die globalen Vorräte erholen sich bis zum Saisonende gerade einmal um 7 Mio. t auf 195 Mio. t.
  • Seine Mais-Prognose hat der IGC gegenüber der vorherigen Schätzung um 4 Mio. t nach oben korrigiert, und zwar sowohl bei der Erntemenge als auch beim Verbrauch. Bis Mitte 2015 steigen die weltweiten Vorräte um 17 Mio. t auf dann 190 Mio. t.


Zur Begründung für ihre optimistischen Ernteschätzungen verweisen die IGC-Beobachter übrigens auf bessere Ergebnisse in der EU, China und Russland. Letztere sind aber im Hinblick auf die künftige Marktentwicklung nur schwer einzuschätzen. China ist z. B. bestrebt, seine eigenen Vorräte immer weiter aufzustocken. Und darüber, ob Russland wirklich so viel Getreide am Weltmarkt absetzen wird wie erwartet, kann man aus heutiger Sicht nur spekulieren. Je länger die Ukraine-Krise dauert und je schärfer die Sanktionen des Westens ausfallen, desto eher könnte Moskau auch dazu übergehen, strategische Rohstoffreserven anzulegen, heißt es in Fachkreisen. Falls es so käme, könnte das weltweite Angebot durchaus kleiner ausfallen als prognostiziert.


Qualität wird Gretchenfrage:

Bei uns hängen die weiteren Erlösaussichten überdies nicht nur von der Gesamternte ab. Viel entscheidender sei, welche Qualitäten man gedroschen habe, meint ein norddeutscher Marktkenner. Die Weizenernte 2014 hat in der Tat bei uns stellenweise und in Frankreich verbreitet in puncto Mühlen- und Exporttauglichkeit enttäuscht. Während hiesige Anbauer meistens „nur“ über relativ niedrige Proteinwerte klagen, machen den Franzosen zudem massiv eingebrochene Fallzahlwerte zu schaffen.


Französische Aufkäufer sollen sich sogar in Norddeutschland um Brotweizen bemüht haben, mit dem sie Lieferverpflichtungen in Richtung Nordafrika erfüllen können. Das hat auch hiesige Exporteure auf den Plan gerufen, die aber eher bessere Qualitäten mit 12 bis 12,5 % Protein und Fallzahlen ab 200 sec. aufwärts im Visier haben. Solche Par­tien erzielen Aufgelder. Gleiches gilt für A- und E-Weizen.


Dagegen herrscht bei Futtergetreide nach wie vor ein gewisser Angebotsdruck. Die kritischen Partien dürften aber allmählich durchgehandelt sein, sodass sich die Preise nun eigentlich behaupten müssten.Jörg Mennerich

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