Vorausgesetzt, die Börsenkurse entwickeln sich parallel zu den realen Marktpreisen. Dann werden Verluste am realen Markt durch Gewinne an der Terminbörse ausgeglichen – und umgekehrt. Das ist der Grundgedanke beim Hedging bzw. bei der börsengestützten Preisabsicherung. Die Mengen wechseln übrigens an der Börse eigentlich nur auf dem Papier den Besitzer. Am Ende der Laufzeit erfolgt ein Gegengeschäft, das Glattstellen. Gewinne werden dann gutgeschrieben, Verluste müssen beglichen werden.
Unser Beispiel (s. Übersicht): Der abgeleitete Börsenmilchwert liegt für den Monat Mai bei 32 ct je kg. Bauer Huber kauft also zwei Magermilchpulver- und einen Butterkontrakt mit entsprechenden Laufzeiten. Das entspricht etwa 100000 kg Rohmilch.
Bis Mai sinkt aber der Preis auf 27 ct pro kg. Am realen Markt erzielt er deshalb 5000 € weniger als erwartet. Dafür muss er beim Glattstellen – dem „Rückkauf“ der Kontrakte – an der Börse 5000 € weniger bezahlen. Hier macht er also Gewinn und kommt unterm Strich auf seine angepeilten 32 ct pro kg Milch. Die Kosten für den Bösenhandel müssen allerdings auch noch bezahlt werden.
Zugegeben: Mit der Absicherung verbaut man sich natürlich auch die Chance, davon zu profitieren, wenn der Milchpreis später überraschend stark steigt. Außerdem ist unser Beispiel stark vereinfacht. Wir haben z.B. unterstellt, dass der Landwirt Huber seine gesamte Milchmenge absichert. Mehr als die Hälfte bis zwei Drittel sollten es aber nicht sein, um auch bei Problemen im Stall auf jeden Fall die Kontrakte erfüllen zu können. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Absicherung attraktiver Erlöse wirklich Sinn macht. Machen Sie sich also mit dem Thema vertraut.-me-