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Holz bleibt knapp

Lesezeit: 4 Minuten

Die Nachfrage nach Bau- und Brennholz boomt weiterhin und trifft auf ein nicht allzu üppiges Angebot. Das hält die Holzpreise in der Einschlagsaison 2014/15 weitgehend stabil.


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In den vergangenen Jahren sind die Holzpreise spürbar angezogen. Das zeigt nicht nur der langjährige Preis- index für Industrieholz: Fichtenholz verteuerte sich um gut ein Viertel, Laubholz um 15 % und Kiefer immerhin um acht Prozent. Und die „Sparbüchse“ vieler Landwirte, der Wald, dürfte auch weiterhin ihren Wert behalten. Denn auch in der laufenden Saison bleiben die Preise über alle Holzsorten gesehen weitgehend stabil gegenüber 2013/14.


Die Hauptgründe dafür sind einerseits die weiterhin gute Nachfrage der Sägewerke, Holzverarbeiter und -heizer. Andererseits bezeichnen Marktbeobachter das aktuelle Angebot an Fichte, Eiche und Co. verbreitet als gerade so ausreichend. Außerdem:


  • Auch wenn der Winter bislang „windreich“ war – Sturmschäden mit „Fallholz“ gab es bislang nur vereinzelt und wenn, dann nur auf kleineren Parzellen.
  • Sogenanntes Käferholz drückt derzeit ebenfalls nicht auf den Markt.
  • Die regulären Einschlagmengen aus Privatwäldern fallen zudem landauf, landab eher unterdurchschnittlich aus.
  • Besonders der Laubholzeinschlag ist teils erschwert, in einigen Regionen wegen zu nasser Böden sogar unmöglich. Das hält das Angebot bislang klein.


Fichte und Kiefer gefragt:

Die Rekordpreise des vergangenen Winters erzielen Holzverkäufer derzeit zwar nicht mehr. Viele Nadelholzsäger jammern zudem, dass die Geschäftslage alles andere als rosig aussehe. Größere Preissenkungen beim Einkauf von Fichte, Tanne und Kiefer konnten oder wollten sie aber bislang noch nicht durchsetzen. Das bei Fichte maßgebliche Sortiment B/C L2b wurde zuletzt verbreitet mit 90 bis 100 €/Fm (netto, frei Waldstraße) vergütet. Vor allem Kiefer ist durchweg rege gefragt. Kiefernstämme im Sortiment L2b erlösten meist 65 bis 75 €/Fm. Die Nadelholznachfrage profitiert besonders vom weiter anhaltenden Bauboom in Deutschland. Das niedrige Zinsniveau sorgt hier für anhaltend rege Bautätigkeiten, was die Nachfrage nach Balken und Bauholz beflügelt.


Paradox ist die Situation übrigens im Sauerland (NRW): Obwohl in der Region genug Nadelholz für die dort ansässigen Sägewerke anfällt, müssen die Betriebe den Rohstoff z. T. aus Nordeuropa per Zug herbeischaffen. Hintergrund sind die mehr als zehn Jahre alten Lieferverträge, die die damalige NRW-Landesregierung vorschnell mit einem österreichischen Großsäger zur Bewältigung der Kyrill-Krise abgeschlossen hatte. Inzwischen liegt der Fall beim Europäischen Gerichtshof.


Stabiles Laubholz:

Optimistisch zur Marktlage äußern sich zum Jahresstart viele Laubholzsäger. Die Nachfrage sei anhaltend gut. In Lieferverträgen wurden bereits im Herbst vor dem Einschlag Preissteigerungen von 2 bis 4 % festgeschrieben. Buchenstämme in B-Qualität (L4 – 6) erzielen derzeit im Norden 90 bis 130 €/Fm und in Süddeutschland 90 bis 110 €/Fm. Eiche wird meist zwischen 250 und 350 €/Fm (B L4, netto, frei Waldstraße,) gehandelt. C-Ware erzielt 125 bis 160 €/Fm. Weiterhin groß ist die Nachfrage nach hochwertigen Stämmen. Auf den Auktionen werden nach wie vor Spitzenpreise für Furnierhölzer gezahlt.


Brennholz boomt weiter!

Holz zum Heizen bleibt derzeit trotz des Preisverfalls beim Heizöl preisstabil. Aus Kostengründen haben viele Verbraucher in den vergangenen Jahren ihre Heizungen auf Holz umgestellt oder zusätzliche Scheitholzöfen in die Häuser gestellt. Kaum einer rüstet jetzt aber erneut um, nur weil die Heizölpreise zeitweise abgeschmiert sind. Die Nachfrage bleibt denn auch stabil.


Hochwertige Holzpellets kosteten zuletzt weiterhin knapp über 250 €/t. Mit etwa 5 Cent pro kWh waren Heizöl und Pellets damit etwa gleich teuer. Für Holzhackschnitzel wurden zuletzt meist 100 bis 110 € je Schüttraummeter (35 % Feuchte) bzw. 145 bis 160 €/srm bei 20 % Feuchte bezahlt. Auch die Preise für Scheitholz sind derzeit stabil.


Verträge schützen!

Die Absatzmöglichkeiten für Holz, auch für „1 b-Qualitäten“, sind in letzter Zeit vielfältiger geworden. Davon kann auch der Bauernwald mit kleineren oder nicht ganz gleichmäßigen Partien profitieren.


Wenn Sie größere Einschläge in Ihrem Wald planen, sollten sie sich daher vorher über die Vermarktungsmöglichkeiten informieren und Preise einholen. Mit Lieferverträgen lassen sich unangenehme Überraschungen vermeiden und Preise absichern. -br-

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