Keine Frage: Im Sommer tritt die Rindfleischnachfrage – vor allem die nach Edelteilen – oft auf der Stelle. Das ist auch in diesem Jahr so. Dass die Schlachter versuchen, Mäster mit niedrigeren Erlösen abzuspeisen, ist also verständlich. Der Vorstoß ging zuletzt aber schon wieder ins Leere. Teils wurden sogar Zuschläge ausgelobt, um Bullenmäster zum Verkauf zu bewegen.
Dass sich der freundlichere Trend in den kommenden Wochen ungebrochen fortsetzen wird, bezweifeln Marktexperten. Denn dafür ist das Fleischgeschäft nicht lebhaft genug. „Ich erwarte aber auch weiterhin ein kleines Jungbullenangebot, und das wird die Preise stützen“, sagt ein Branchenkenner.
Von Januar bis Anfang Juli wurden im Rahmen der amtlichen Notierungen in Deutschland knapp unter 433500 Jungbullenschlachtungen erfasst. Das war gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum ein Minus von rund 7,5%. Diese Lücke könnte im weiteren Verlauf kleiner werden, aber vermutlich vorerst wohl nicht geschlossen.
Dies sind Gründe dafür:
- Etliche Bullenmäster stallen mittlerweile so ein, dass die entsprechenden Tiere außerhalb der oft preisschwachen Wochen des Hochsommers schlachtreif werden.
- Die Rindermast tritt bei uns und in anderen EU-Ländern auf der Stelle oder geht sogar weiter zurück. Angesicht der Dürren in Teilen Südeuropas und der deutlich gestiegenen Produktionskosten drohen jetzt regional sogar drastische Rückgänge.