Mitte März nahm der Widerstand der roten Seite gegen weitere Preisaufschläge für Jungbullen zu. Schlachter klagten über Probleme beim Weiterverkauf. Sie haben allerdings Probleme, genug schlachtreife Bullen zu bekommen. Deshalb behaupten sich die Erzeugerpreise.
Ob es so weitergeht, ist allerdings fraglich. Die Schlachtungen für das Ostergeschäft sind vorbei. Und das Teilstückgeschäft verliert danach zumindest zeitweilig an Schwung. Skeptiker rechnen damit, dass das jetzt wieder so kommt.
Optimisten vertreten hingegen die Meinung, 2021 werde anders als andere Jahre. Wegen der Coronakrise haben sich die Warenströme verändert:
- Der Außer-Haus-Verzehr ist zum Erliegen gekommen. Über diesen Absatzweg ist allerdings ohnehin relativ wenig deutsches Jungbullenfleisch vermarktet worden, sondern vor allem Importware.
- Der Rindfleischverkauf an den Teilstücktheken des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) hat hingegen zugenommen. Hier macht nach Informationen von Beobachtern vor allem deutsche Ware das Rennen. Das sei auch der Grund für die eher festen Jungbullenpreise der vergangenen Wochen, heißt es.
Und was passiert, wenn die Gastronomie wieder öffnen darf? Auf mittlere Sicht dürfte traditionelles Import-Rindfleisch wieder Marktanteile gewinnen. Allerdings gibt es keine Lieferungen, die schon auf Verdacht geordert wurden und zeitnah auf unseren Markt drängen könnten. Das heißt, zuerst profitiert heimisches Rindfleisch davon, wenn die Corona-Auflagen gelockert werden. Bleibt nur zu hoffen, dass es bald so kommt.