Der Discounter Aldi Süd hat sich zu mehr Tierwohl entlang seiner Lieferkette verpflichtet und einen neuen Leitfaden für seine Einkaufspolitik veröffentlicht. Danach will man künftig nicht nur Hummer, Stopfleber und Kaninchenfleisch aus den Regalen nehmen. In sämtlichen verarbeiteten Produkten will Aldi auch auf Eier aus Käfig- und Kleingruppenhaltung verzichten. Stattdessen sollen die Hersteller von Nudeln, Kuchen, Eierlikör usw. nur noch Bodenhaltungs-, Freiland- oder Ökoeier verarbeiten. Ob der Discounter sein Tierwohl-Versprechen halten kann, oder ob es sich eher um einen Marketing-Gag handelt, muss sich zeigen. Fakt ist: Bei den Eiprodukten handelt es sich bislang meist um Importware aus Käfighaltung, bei der vor allem der Einkaufspreis entscheidet. Ob der riesige Bedarf an zusätzlichen Bodenhaltungs- und Freilandeiern mit Deutscher und EU-Ware überhaupt zu decken ist, ist fraglich. Offen ist aber auch, welche Folgen der Totalverzicht der Discounter auf Käfigware für die Nachfrage und Preise für Boden- und Freilandeier überhaupt hätte. Schon heute dominieren Aldi und Co. den Absatz von frischen Eiern aus Boden- und Freilandhaltung. Jeweils mehr als die Hälfte und 45 % der Bioeier werden über die Discounter vermarktet – jedes zweite Ei stammt dabei übrigens schon nicht mehr aus Deutschland.
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