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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Kampfansage an die Vereinigung?

Lesezeit: 3 Minuten

Der Verband Deutscher Viehvermarkter (VDV) veröffentlicht nun auch einen Preis für Schlachtschweine. top agrar sprach mit Rudolf Diegruber über die Hintergründe und Ziele.


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Warum veröffentlicht der VDV jetzt einen eigenen Schweinepreis?


Diegruber: Bisher veröffentlicht nur die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) eine Preisempfehlung für Schlachtschweine. Sie deckt aber nur rund 20 % des Marktes ab und liegt nicht immer richtig. Die meisten Schlachttiere laufen über private und genossenschaftliche Viehvermarkter. Unsere Preisprognose grenzt deshalb keine Rechtsform aus und bildet die Marktbedingungen besser ab. Außerdem brauchen wir eine Schlachtschweineprognose, um unseren Sauenpreis davon abzuleiten.


Wollen Sie Ihren Ab-Hof-Preis für Schlachtsauen schon wieder einstellen?


Diegruber: Nein, aber er wird neu definiert. Der Abrechnungsvergleich in top agrar hat gezeigt, dass wir in der Praxis weder den VDV-Preis noch den VEZG-Preis auf den Abrechnungen finden. Nun leiten wir den Sauenpreis vom Schlachtschweinepreis ab, denn beide Märkte hängen eng zusammen. Ein fester Abschlag von 40 Cent/kg ist zurzeit marktgerecht. Dieser Sauenpreis muss dann auf den Abrechnungen des Landwirts stehen.


Alle bekommen den gleichen Preis?


Diegruber: Ja. Es wird dann nur noch Zuschläge für größere Stückzahlen oder besonders kurze Transportwege geben. Ich rechne damit, dass sich die Zuschläge insgesamt halbieren und nur noch selten über 7 bis 8 Cent/kg SG hinausgehen. Die amtliche Notierung wird dies bestätigen.


Sauen- und Schlachtschweinemarkt entwickeln sich schon mal unterschiedlich, und dann?


Diegruber: Das stimmt. Der Abschlag wird sich saisontypisch ändern und dem Bedarf angepasst – natürlich mit einer rechtzeitigen Vorankündigung von 8 bis 14 Tagen.


Wer legt den Schlachtschweinepreis fest?


Diegruber: Unsere Preisprognose wird wie bei der VEZG im Medianverfahren ermittelt. Jedes Mitglied muss bis Donnerstagvormittag sein voraussichtliches Angebot an Schweinen und seine Preisprognose für die neue Schlacht­woche schriftlich an den VDV melden. Zuvor spricht natürlich jeder mit seinen Abnehmern. Unabhängig von der Vermarktungsmenge hat jedes Mitglied das gleiche Stimmgewicht. Der neue Preis gilt von Donnerstag bis Mittwoch.


Wie viele Tiere stehen hinter Ihrem Preis?


Diegruber: Zurzeit haben wir 20 Mitglieder, die zusammen auf annähernd 200 000 Schlachtschweine pro Woche kommen. Das sind jetzt schon so viele wie die VEZG hat.


Wer kontrolliert Ihr System?


Diegruber: Das System kontrolliert sich selbst. Wir stehen doch im Wettbewerb! Wenn wir unter dem VEZG-Preis bleiben, wäre das keine gute Werbung für uns. Ich erwarte aber, dass wir in 48 Wochen des Jahres identische Preise veröffentlichen. Auch die amtliche Notierung zeigt, was die Schlachtunternehmen wirklich ausgezahlt haben.


Wie steht das Kartellamt zu einer Preisprognose durch private Händler?


Diegruber: Das Kartellamt ist mit eingebunden und hat keine grundsätzlichen Bedenken gegen unser System.


Warum hängen Sie sich nicht an die VEZG?


Diegruber: Die Fleischvermarktung der Sauen und teilweise auch Schlachtschweine findet überwiegend donnerstags statt. Die Freitags-Notierung der VEZG kommt für uns zu spät. Ich kann mir aber eine Zusammenarbeit mit den EZGn vorstellen.


Wann geht es los?


Diegruber: Am 20. Juni! Beide Preise und die Spanne werden dann donnerstags um 12 Uhr auf unserer Homepage veröffentlicht. A. Beckhove


Rudolf Diegruber, Geschäfts­führer des VDV

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