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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Kleine Vorräte, hohe Preise

Lesezeit: 3 Minuten

Getreide ist knapp, und bei vielen Verarbeitern sind die Silos ziemlich leer. Analysten rechnen weiterhin mit stolzen Preisen.


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Da war es mal wieder, das sprichwörtliche Pfeifen im Walde vieler Mühlen und Mischfutterfirmen: Man habe ausreichende Rohstoffvorräte aufgebaut, ließ man kürzlich medienwirksam verlauten. Und es verstehe sich deshalb von selbst – jetzt kommt die Pointe –, dass es mit den Erzeugerpreisen für Brot- und Futtergetreide im weiteren Verlauf nicht mehr aufwärts gehen werde. Netter Versuch, mehr aber auch wirklich nicht!


Weizenkurse zogen an.

Fakt ist: Die jüngste Entwicklung der internationalen Börsenkurse für Weizen, Mais und Co. ergibt ein gänzlich anderes Bild:


  • Nach einer kurzen Durststrecke haben die Notierungen für Weizen an der Pariser Matif deutlich angezogen. Ausgemachte Optimisten setzen mittlerweile schon wieder darauf, dass in Paris eventuell doch noch die Marke von 300 €/t geknackt wird. In Übersee drehten die Weizennotierungen ebenfalls wieder ins Plus – und zwar nicht nur, weil die US-Präsidentschaftswahl endlich vorbei war.
  • Körnermais hat sich dies- und jenseits des Atlantiks zuletzt ebenfalls spürbar verteuert. Die erntebedingte Verkaufswelle wurde bei uns nämlich spürbar kleiner. Und plötzlich haben auch institutionelle Anleger wieder begriffen, dass sich fundamental ja ohnehin nichts verändert hat.


Von einer guten Versorgung mit Brot- und Futtergetreide kann keine Rede sein. Im Gegenteil: Jede neue Hochrechnung weist für die Saison 2012/13 größere Lücken zwischen Produktion und Verbrauch auf. Bis vor wenigen Wochen hatten Optimisten noch gehofft, die Ernte auf der Südhalbkugel würde die Lage zumindest leicht entspannen. Mittlerweile wird das aber immer unwahrscheinlicher. Die Vegetation macht vielen Ländern erneut einen Strich durch die Rechnung. Australien und Argentinien werden deshalb wohl längst nicht so viel Getreide exportieren wie erwartet.


Kampf um Rohstoffe:

Das werden auch unserer Verarbeiter wohl noch zu spüren bekommen. In der Nähe der exportstarken Seehäfen Hamburg und Rostock, sowie an Binnenwasser-Plätzen, so Beobachter, buhlen jetzt schon verschiedene Interessenten um Getreide. Ein Großhändler berichtet: „Hollän­dische Mischfutterfirmen decken sich bei uns ein, und norddeutsche Exporteure suchen passenden Weizen und Gerste fürs Drittlandgeschäft. Das festigt die Preise zum Leidwesen hiesiger Mühlen und Mischer.“


Keiner gibt es offen zu, aber zumindest einige Firmen plagt sogar schon die Sorge, spätestens im Frühjahr 2013 in puncto Getreide auf dem Trockenen zu sitzen. Viele Erzeuger haben nämlich früh große Mengen der letzten Ernte verkauft – übrigens eine gute Entscheidung, bei den stolzen Ex-Ernte-Kursen. Die greifbaren Vorräte sollen in vielen Regionen Deutschlands verschwindend klein sein.


Damit kein falscher Eindruck entsteht: Es gibt keine Garantie für eine erneute Hausse. Falls Sie noch Getreide haben, sollten Sie bei attraktiven Preisen ruhig mal wieder Teilmengen abstoßen. Gerade bei guten Qualitäten, vor allem bei exportfähigen, könnte es sich aber durchaus lohnen, noch etwas zu warten, wenn Ihr Abnehmer jetzt übertrieben mauert.


Das gilt übrigens auch für Mais, Roggen und Braugerste: Je dünner die Vorräte bei anderem Getreide ausfallen, desto eher müssen die Interessenten auch bei zuvor vernachlässigten Partien nachbessern. Der Mais hat auf der Erzeugerstufe bereits einen spürbaren Sprung nach oben gemacht.Jörg Mennerich

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