Das Angebot an Schlachtkühen ist nach wie vor so klein, dass zumindest stellenweise noch Aufschläge gezahlt werden. Der Widerstand dagegen hat zuletzt aber spürbar zugenommen. Denn die Preise für weibliche Rinder können sich dem Sog durch die abgestürzten Jungbullennotierungen nicht ganz entziehen.
Genau aus diesem Grund, und weil Edelteile saisonal wenig gefragt sind, stehen die Preissignale bei Färsen vermutlich auch weiterhin bestenfalls auf „behauptet“. Und auch bei Schlachtkühen, die normalerweise erst im Hochsommer ihr Preishoch erreichen, sehen Analysten vorerst nicht mehr sehr viel Luft nach oben.
„Das Angebot macht mir keine Sorgen, denn das bleibt in den nächsten Wochen überschaubar“, sagt ein Fleischgroßhändler. Beim Absatz sieht er hingegen dunkle Wolken aufziehen:
- Viele Konsumenten verbringen die Sommerferien im Ausland. Das Thekengeschäft mit Rindfleisch könnte also noch ruhiger werden.
- Etliche Verarbeiter fahren ihre Fleischwarenproduktion zurück und brauchen deshalb weniger Rohwaren, also auch weniger Rinderhälften.
- Verarbeitungskühe sind zudem nur noch wenig günstiger als vergleichbare Jungbullen. „Das macht das Geschäft mit Kuhhälften nicht gerade einfach“, sagt der Verkaufsleiter eines westdeutschen Schlachthofs.
Wenn es schlecht läuft, könnten die Schlachtkuhpreise zeitweilig sogar etwas schwächeln. Aber nicht lange und auch nicht kräftig. Dafür bleiben die Anlieferungen zu klein.