Etliche Schlachter klagen, Kuhfleisch sei viel zu teuer. Man müsse die Erzeugerpreise noch weiter senken. Letzteres scheitert allerdings an der geringen Verkaufsbereitschaft der Landwirte. Und um ihre Lieferverpflichtungen erfüllen zu können, bieten die Abnehmer meistens denn auch zumindest unveränderte Preise für Schlachtkühe.
Dass das im weiteren Verlauf so bleibt, ist in Fachkreisen umstritten. Es gibt in der Tat Argumente für und gegen stabile bis feste Preise:
- Dafür spricht, dass das Angebot vorerst begrenzt bleiben wird. Bei attraktiven und noch steigenden Milcherlösen wird keine Kuh vor ihrer Zeit zum Schlachten abgegeben. Und die Grundfutterversorgung bietet ebenfalls keinen Anlass zur Sorge.
- Positiv stimmt viele Beobachter zudem der ruhige, aber stetige Abverkauf in Richtung Fleischverarbeitung. „Die Delle zu Beginn der Sommerferien würde ich nicht überbewerten“, sagt ein Großhändler. Die letzten Preis-senkungen hätten die Absatzchancen sogar verbessert, ist er überzeugt.
- Genau das wird allerdings von einigen Marktexperten bezweifelt. Sie rechnen mit saisonalen Nachfragerückgängen der Verarbeiter und mit Druck auf die Preise für Schlachtkühe.
Verkaufen Sie nicht unter Wert.Eventuell ergibt sich im August sogar die eine oder andere Chance, moderate Aufschläge zu realisieren. Dann fahren die ersten Fleischwarenhersteller ihre Produktion schon wieder hoch und füllen ihre Rohstoffläger auf.
Aber warten Sie nicht zu lange mit der Vermarktung. Sobald der Weideabtrieb beginnt, nimmt das Angebot an weiblichem Schlachtvieh zu. Dann droht Preisdruck.