Weibliche Schlacht-rinder der Handelsklasse R und besser werden zwar zu annähernd behaupteten Kursen gehandelt. Das Angebot fällt nicht sehr groß aus, und diese Qualitäten sind durchaus gefragt. Abgemolkene Altkühe und andere Tiere mit wenig Fleisch auf den Knochen werden preislich hingegen gnadenlos abgestraft. Hier hat Wladimir Putin mit seinem Einfuhrstopp voll ins Schwarze getroffen – aus unserer Sicht im negativen Sinne. Gerade für schwache und deshalb billige Qualitäten sowie für Abschnitte war Russland ein attraktiver Exportmarkt.
Es ist auch nicht wahrscheinlich, dass Moskau bald wieder Fleischimporte aus der EU zulässt. Wenn Sie ausselektierte Altkühe vermarkten wollen, sollten Sie sich also auf schwierige Preisverhandlungen einstellen. Aber auch sonst sind die Vorzeichen am Markt für weibliche Schlacht-rinder nicht gerade positiv:
- Bislang stützt ein eher kleines Angebot die Preise. Allmählich kommen aber auch Weidetiere zur Schlachtung. Die schwächelnden Milcherlöse könnten überdies dazu führen, dass die eine oder andere Kuh mehr als üblich geschlachtet wird.
- Die Verarbeiter füllen ihre Rohstoffvorräte stetig auf. „Sie fordern aber Preiszugeständnisse“, berichtet ein Großhändler. „Schließlich wissen die Einkäufer, dass alternative Absatzwege versperrt sind.“
Lassen Sie sich aber nicht zu Panikverkäufen verleiten. Es gibt auch positive Impulse: Die Rindfleischnachfrage nimmt bei uns zu.