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Lagern Sie auch zu teuer?

Lesezeit: 3 Minuten

Sie haben Ihr Getreide zu feucht gedroschen oder wegen der niedrigen Preise beim Handel eingelagert? Dann sollten Sie bei den Trocknungs- und Lagergebühren genau hinschauen.


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Die diesjährige Getreideernte hat an den Nerven vieler Landwirte gezerrt – und am Geldbeutel: Die kurzen Schönwetterphasen reichten oft nicht, um Gerste, Weizen und Co. trocken zu ernten. Wer selbst keine Trocknungsanlage hat oder seine Ernte nicht einlagern kann, ist in solchen Jahren auf die Erfasser angewiesen – und die bauen derzeit jede Menge Fallstricke und versteckte Kosten oder überhöhte Preise und Gebühren bei Trocknung und Lagerung in die Rechnung ein.


Der top agrar-Kontrollservice für Ihre Getreide- und Rapsabrechnungen (s.u.) läuft zwar noch einige Zeit. Bisher eingegangene Abrechnungen zeigen aber teils überzogene Trocknungsgebühren und hohe Gebühren für die Lagerung.


Große Spanne bei der Trocknung:

Ein echter Aufreger sind häufig die Trocknungskosten. „Zu hoch“, „nicht nachvollziehbar“, „Abzocke“, sind Kommentare von betroffenen Landwirten. Zwar händigen die meisten Erfasser die Trocknungstabellen auf Nachfrage aus, und bei vielen findet man die Übersichten online auf den Internetseiten. Beim Vergleich der Preislisten haben uns aber vor allem zwei Punkte stutzig gemacht:


  • Basisfeuchte, ab der Trocknungskosten anfallen. Von 14,5 bis 16,0% ist dabei alles möglich. Der Vergleich offenbart zum Teil enorme Unterschiede: Nur ein Zehntel Prozentpunkt entscheiden so je nach Abnehmer, ob überhaupt getrocknet wird, oder für 15,1% Feuchte 10 €/t Trocknungskosten berechnet werden.
  • Je feuchter das Getreide, desto größer werden die Unterschiede zwischen günstigen und teuren Trocknern: 16% Wasser kosten meist 9 bis 15 €/t. Bei 18% ist die Trocknung für 18 €/t machbar – sie kann aber auch mehr als 25 €/t kosten. Vergleichen und Verhandeln der Gebühren ist daher Pflicht!


Auch wenn Ihr Abnehmer zum Vorjahr einen ordentlichen Aufschlag auf die Trocknungsgebühren gepackt hat, sollten Sie ihn nach den Gründen fragen. An höheren Energiekosten (die dürften den Großteil der tatsächlichen Kosten der Trocknung ausmachen) kann es dabei nicht liegen: Öl und Gas sind in letzter Zeit eher günstiger als teurer geworden, Einkaufskontrakte mit hohen Preisen dürften ebenfalls lange ausgelaufen sein.


Schleierhafte Lagerkosten:

Ein Paradebeispiel für versteckte Kosten und mangelnde Transparenz sind die Gebühren für die Getreidelagerung. Gerade in diesem Jahr melden sich zahlreiche Landwirte, die sich über hohe bzw. gestiegene Lagerkosten ärgern. Üblicherweise werden dabei die Gebühren pro Lagermonat miteinander verglichen (einige Anbieter rechnen auch in Cent und Lagertag, dadurch sehen die Beträge kleiner aus). Diese sollten nicht wesentlich höher als 1,50 €/t für Getreide und 2 €/t für Raps liegen. Offenbar haben einige Erfasser auch hier an der Preisschraube gedreht.


Ärgerlicher und am Ende teurer als das Lagergeld sind die Zusatzkosten, die die Lagerhalter draufschlagen, z.B. für:


  • Einlagerung: 4 bis 5 €/t,
  • Auslagerung (bei Warenrücknahme): 8 bis 10 €/t,
  • Mindestlagergeld bei Warenrücknahme: 6 €/t und für
  • Lagerschwund: 1%, ab dem sechsten Monat 0,15% je Monat.


Bei einer sechsmonatigen Lagerung kommen so schnell 25 €/t an Gebühren zusammen – teils auch mehr. Angesichts dieser hohen Kosten sollten Sie sehr genau abwägen, ob der notwendige Preisanstieg während der Lagerzeit tatsächlich eintritt. Das gilt auch, wenn Sie das eingelagerte Getreide z.B. nach sechs Monaten an den Lagerbetrieb verkaufen, dann werden nur um 15 €/t fällig. Aber auch diese Kosten muss ein Preisanstieg erst einmal kompensieren.


Übrigens: Einen Anspruch auf „Ihr“ eigenes Getreide haben Sie bei der Rücknahme in den allermeisten Fällen nicht, lediglich die Qualitätsparameter müssen passen. Christian Brüggemann

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