Der Schweinemarkt ist sehr stabil. Die Schlachter nehmen auch bei Erzeugerpreisen von 1,85 €/kg SG alle Tiere ab. Das ist für die Jahreszeit nicht selbstverständlich.
In der zweiten Septemberhälfte stehen die Preise sonst oft unter Druck. Doch 2019 ist anders. Zwar steigen auch jetzt die Schlachtzahlen. Sie dürften aber unter Vorjahresniveau bleiben. „Ich rechne auch für das vierte Quartal mit rund 4% weniger Schweineschlachtungen“, meint ein Marktteilnehmer.
Wichtiger als das Angebot ist derzeit zudem die Nachfrage. Die Auslandsgeschäfte, vor allem in Richtung China, treiben den Markt. Dort sind die Schweinepreise mittlerweile auf knapp 4,40 €/kg SG gestiegen. Die Chinesen werden im laufenden Jahr voraussichtlich ihren Import auf 4 Mio. t verdoppeln.
Die EU ist mit fast 60% Anteil der Hauptlieferant. „Da müssten doch auch bei uns die Preise weiter steigen“, sagen Erzeuger. Doch die rote Seite winkt ab. „Unser Hauptgeschäft findet im Inland statt“, stellt ein Schlachthofvertreter klar. Im Exportgeschäft seien vor allem günstige Teilstücke gefragt. Das stimmt zwar, aber angesichts der chinesischen Rekordpreise erwarten Beobachter, dass auch wertvollere Teilstücke nach Asien fließen.
Preisdämpfend wäre eine Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China. Die Amerikaner haben Rekordmengen an Schweinefleisch auf Lager und aktuell Preise von nur rund 1 €/kg SG.