Der Schweinemarkt steht unerwartet unter Druck. Dabei ist das Lebendangebot mit zuletzt gerade noch 850000 Tieren/Woche so gering wie lange nicht. Im bisherigen Jahresverlauf liegen wir knapp 4% unter dem Vorjahr. Belastet wird der Markt durch die schwache Nachfrage:
- Die Grillsaison läuft schlecht. Erst war es zu kalt und dann zu heiß. Die privaten Haushaltseinkäufe bei Schweinefleisch liegen 2019 bisher 7% unter dem Vorjahreswert.
- Die Nachfrage aus China ist nach wie vor hoch, hat aber zuletzt etwas nachgelassen.
- Die Philippinen haben deutsche Lieferanten gesperrt, nachdem in einer Charge auch 250 kg Schweinefleisch polnischer Herkunft entdeckt wurde. Das tut weh, denn die Philippinen sind mit jährlich fast 100000 t der viertwichtigste Abnehmer der EU.
Wie geht es weiter? Im Hochsommer gibt es vom Inlandsgeschäft normalerweise keine starken Impulse. Viele Bundesbürger sind im Urlaub, und etliche Verarbeitungsbetriebe haben Betriebsferien. Trotzdem sind Marktteilnehmer zuversichtlich, dass die Preisschwäche schnell vorübergeht. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Chinesen wieder mehr Ware ordern“, ist ein Branchenkenner überzeugt.