Vertrocknete Wiesen und Weiden, Dürreschäden bei Mais: Bei heimischen Milchviehhaltern liegen die Nerven blank, da sie fürchten, ihre Tiere nicht mehr ausreichend mit Grundfutter versorgen zu können. Etliche haben schon Probleme und deshalb ihre Kuhund Färsenbestände scharf selektiert. Die Notverkäufe haben den Preisdruck in den letzten Wochen verstärkt. O3-Kühe wurden im Norden und Nordwesten Deutschlands bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe (25.8.2003) für 1,63 bis 1,85 E/kg SG gehandelt. Die Notierungen für R3-Tiere lagen bei 1,77 bis 1,98 E/kg SG. Kühe der Hkl. P2 erzielten im Norden 1,17 bis 1,29 E/kg SG, im Süden 1,20 bis 1,35 E/kg SG. R3-Kühe erlösten dort 1,87 bis 2,07 E/kg SG. Dass sich das Blatt in den kommenden Wochen grundlegend zum Besseren wendet, wird zwar in Fachkreisen bezweifelt. Normalerweise haben die Preise ihren Zenit im Spätsommer überschritten. Es gibt aber Licht am Horizont. Experten glauben, dass sich das Angebot an Altkühen und Färsen wieder normalisiert. Außerdem dürfte die Nachfrage nach Verarbeitungstieren zunehmen, da die Fleischwarenhersteller ihre Vorräte ergänzen müssen. Im Norden und Nordwesten hat der Preisdruck zuletzt abgenommen. Bleibt zu hoffen, dass das auf den Süden durchschlägt. Sobald sich die Lage entspannt, sollten Landwirte aber nicht mehr zögern. Dann gilt es, überzählige Kühe und Färsen umgehend zu verkaufen, besonders falls zeitweilig Aufschläge geboten werden. Vollfleischige Tiere versprechen beim Direktverkauf an Metzger oft auch noch später lukrative Erlöse. Bei mittleren oder schwachen Qualitäten wird dagegen meistens im Herbst die Preis-Luft dünn. Saisonbedingt neigen die Notierungen dann oft zur Schwäche. Daran ändert auch die Tatsache wenig, dass bei uns immer weniger Rinder erzeugt werden.