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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Nicht die Nerven verlieren!

Lesezeit: 3 Minuten

Die Getreidepreise dürften zwar die Talsohle erreicht haben. Der benötigte Aufschwung deutet sich aber wohl noch nicht an, meint Bernd Irps, LK Schleswig-Holstein.


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Es war ein Trauerspiel: In den vergangenen Wochen kannte der Weizenmarkt nur eine Richtung – abwärts. Wenn überhaupt Preise für Brotweizen genannt wurden, erreichten sie mit teils nicht einmal mehr 170 €/t neue Tiefststände. Nur im Norden Deutschlands lagen sie noch über 180 €/t (netto, frei Erfasser). Wer noch Teile seiner Ernte im Lager hat, dürfte sich von diesen Abwehrgeboten kaum angesprochen gefühlt haben.


Mitte Februar brachten dann aber Berichte über Auswinterungen in den USA und die monatliche Produktionsschätzung des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) leichten Aufwind in den Markt. Die Washingtoner Analysten korrigierten überraschend die Weizenendbestände der laufenden Saison um 1,3 Mio. t in den USA und weltweit sogar um 1,7 Mio. t nach unten. Einige Optimisten mutmaßten im Anschluss, die Börsenkurse könnten nun den Talboden erreicht haben. Zumindest in Chicago schien sich das auch zu bestätigen.


An der Matif zeigten sich die Händler dagegen relativ unbeeindruckt von den Zahlen aus Übersee. Dabei hätte vor allem die USDA-Prognose für den EU-Weizenexport mehr Beachtung verdient gehabt: Gegenüber Januar setzten die Experten die Ausfuhren um rund 1,5 Mio. t auf nun 27,5 Mio. t hoch.


Der Export läuft weiter flott.

Bei uns sorgt der flott laufende Export für eine anhaltende Stützung der Weizenpreise, das zeigt sich auch in dem derzeitigen Nord-Süd-Preisgefälle. Aus der gesamten Gemeinschaft war zuletzt schon so viel Weizen exportiert worden, wie sonst in einem ganzen Wirtschaftsjahr (siehe Übersicht). Den flotten Geschäften liegen allerdings Altkontrakte zugrunde, die meistens eine Lieferung des Weizens für das erste Quartal 2014 vorsehen.


Um eine nachhaltige Preisstabilisierung zu erreichen, sind Neugeschäfte für das zweite Quartal 2014 unbedingt erforderlich. Zwar ist europäischer Weizen mit dem derzeitigen Preisniveau auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig. Zukünftig dürfte es bei den Ausschreibungen aber schwerer für den EU-Weizen werden. Ägypten fordert jetzt maximal 13 % Feuchte. Das trifft besonders französische Ware, die nun verstärkt auf dem Binnenmarkt angeboten werden könnte.


Nicht nur negative Vorzeichen.

Ei-gentlich müssten die guten Exportaussichten und die prognostizierten niedrigeren Endbestände für den dringend benötigten Preisanstieg sorgen. Diese Prognosen dürften allerdings längst genauso eingepreist sein wie die ersten Schätzungen zur kommenden EU-Weizenernte, die derzeit von einem Plus von rund 4 Mio. t ausgehen.


Für eine nachhaltige und deutlichere Änderung der Preisentwicklung auch auf dem heimischen Kassamarkt sind größere Ereignisse erforderlich. So hoffen einige Marktteilnehmer auf mögliche Auswinterungsschäden. Bei uns sah es Mitte Februar zwar nicht danach aus: Den Winter sollte man aber noch nicht abschreiben. Einige Pflanzenbauer warnen bereits, dass viele Bestände zwar weit entwickelt seien, aber überhaupt keine Frosthärte entwickelt hätten. In anderen Regionen der Welt sieht es dagegen „frostiger“ aus, z. B. in Nordamerika. Überraschungen sind hier durchaus noch möglich.


Wenn Sie noch Teile der Ernte 2013 verkaufen müssen, sollten Sie derzeit noch Ruhe bewahren. Erst wenn sich zeigt, wie die Bestände durch den Winter gekommen sind und die Verarbeiter im Frühjahr Anschlussbedarf anmelden, könnten sich durchaus noch interessante Preisofferten ergeben. Noch ist die Saison nicht gelaufen!

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