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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Noch mehr Luft nach oben bei Getreide?

Lesezeit: 4 Minuten

Manch einer träumt von noch höheren Preisen für Brot- und Futtergetreide. Das ist riskant. Schlagen Sie zu, wenn das Angebot stimmt!


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Die Getreideernte 2012 ist bei uns sowohl im Hinblick auf den Ertrag als auch auf die Qualität in den meisten Regionen zufriedenstellend ausgefallen. Und – noch wichtiger – die Erzeugerpreise bewegen sich auf attraktivem Niveau. „Solche Kurse im August habe ich in den letzten 20 bis 25 Jahren nicht gesehen“, bestätigt ein Marktkenner. Warum liegen trotzdem bei etlichen Erzeugern die Nerven blank?


Weil offenbar im großen Stil und mit vollem Risiko darauf spekuliert wird, später noch mehr zu erzielen. „Die Preisentwicklung der letzten Wochen hat bei vielen Anbauern die Lust auf mehr geweckt“, bestätigt ein Berater. Deshalb ist die Verkaufsbereitschaft gering. Gleichzeitig sind sich die Landwirte aber bewusst, dass sie den Markt (vor allem die Terminbörsen) mit Argusaugen beobachten müssen, um den richtigen Verkaufstermin zu treffen. Das kostet angesichts der heftigen und unvorhersehbaren Preisausschläge Nerven – es drohen herbe Einbußen, wenn man „verschläft“.


Andere zocken lassen!

Fakt ist: An den Terminbörsen in Paris und Chicago werden die vorderen Laufzeiten z. B. bei Weizen und Mais höher bewertet als spätere Erfüllungstermine. Sollte sich das im weiteren Verlauf am Kassamarkt bestätigen, würde man also bei der Lagerung draufzahlen. Wer es noch nicht getan hat, sollte deshalb zumindest mit Teilmengen auf Nummer sicher gehen.


„Eventuell lässt ja auch Ihr Händler mit sich reden, kauft auf Termin zum Mindestpreis und räumt Ihnen die Chance ein, bis zur Belieferung bei den Preisen noch einmal nachzubessern“, sagt ein Branchenkenner. Solche Kontrakte gibt es in der Tat, meistens sind die Konditionen aber zu handelsfreundlich – teils werden dafür überdies horrende Gebühren verlangt. Außerdem steckt der Teufel im Hinblick auf die Qualitäten im Detail. So wollen einige Abnehmer die Belieferung mit A-Weizen festschreiben, dafür aber allenfalls mittlere Brotweizenpreise zahlen. So geht das nicht!


Sehr ärgerlich ist auch der Versuch einiger Erfasser, die Einstandspreise weit unter das Niveau zu drücken, das sich bei der Ableitung von den Matif-Terminkursen ergibt. Im Süden und Südwesten „glänzen“ besonders die Platzhirsche unter den Handelspartnern der Landwirtschaft mit regelrechten Abwehrgeboten. „Über Matif minus 15 bis 25 €/t könnte man ja reden“, sagt ein Beobachter. 40 bis 50 €/t unter Matif sei aber nichts anderes als der Versuch, die eigenen Gewinnmargen auf Kosten der Bauern auszuweiten. Wie wahr!


Interesse an A-Weizen:

Auch die Tatsache, dass sich der Weizenmarkt in dieser Saison anders darstellt als im Vorjahr, wollen Erfasser nur zu gern unter den Teppich kehren. Verbreitet soll der Proteingehalt des Brotweizens niedriger sein als 2011. Das könnte bei abfallenden Partien zwar zu Preissanktionen führen. Wenn auch zu moderaten, da die Mühlen nach wie vor keineswegs überreichlich versorgt sind. Einwandfreier Mühlenweizen und vor allem A- und E-Qualitäten dürften hingegen besser gefragt sein. Und: Bei den Prämien für Spitzenweizen kommt zwar noch keine Euphorie auf, aber es werden endlich wieder welche bewilligt. Es lohnt sich also, hart über Aufschläge zu verhandeln.


Das gilt auch beim Verkauf von Futtergetreide. Die Mischer haben schließlich Bedarf. Außerdem scharrt im Einzugsgebiet vieler Kanal- und Seehäfen auch der Exporthandel mit den Hufen, um sich passende Qualitäten für Lieferungen nach Nordafrika sowie in den Nahen und Mittleren Osten zu sichern.


Beim Export dürfte sich ohnehin entscheiden, ob die Hausse weitergeht oder nicht. Derzeit glauben Beobachter, dass Russland seine Ausfuhren wegen der schlechten Ernte (vgl. Übersicht) doch deckeln wird. Das hat den Preisauftrieb verstärkt. Sollte Moskau aber gar keine oder nur moderate Exportbeschränkungen erlassen, werden die Kurse einen Dämpfer bekommen. Ein Grund mehr, den Markt nicht aus den Augen zu lassen. Unsere Marktinfos finden Sie im Internet unter www.topagrar.com.


Jörg Mennerich

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