Nach wie vor stehen die Preise für männliche HF-Kälber verbreitet unter Druck. Denn das nicht sehr große Angebot trifft auf eine verhaltenen Nachfrage. „Wenn ich versuche, am Telefon mit Kälbermästern über Preisaufschläge für Einstalltiere zu verhandeln, legen viele von denen sofort wieder auf“, berichtet ein westdeutscher Viehhändler.
Die Einstallbereitschaft der Kälbermäster ist in der Tat nicht sehr hoch:
- Viele Betriebsleiter und -leiterinnen hadern mit dem voraussichtlichen Schlachttermin für jetzt eingestallte Kälber. Diese kommen an die Haken, bevor Analysten attraktive saisonale Preisimpulse erwarten.
- Auch die stark gestiegenen Produktionskosten bewegen einige Kälbermäster, freie Stallplätze nicht umgehend neu zu belegen.
Besonders schwierig gestaltet sich derzeit die Vermarktung von leichten HF-Bullenkälbern. Selbst deutliche Preiszugeständnisse ändern daran oft nichts, sagen Beobachter.
Auch die Notierungen für männliche Einstalltiere aus typbetonteren Zuchtlinien sind zuletzt unter Druck geraten. Denn einige Mäster zögern bei der Bestandsergänzung, weil sie angesichts stark steigender Mastkosten fürchten, später nur magere Gewinne zu erzielen. Optimisten glauben aber, dass sich die Stimmung an den Märkten für Bullenkälber der Rassen Fleck-, Braunvieh und Co. bald wieder etwas verbessert.