Da das Mindesttransportalter für Kälber zu Jahresbeginn von 14 auf 28 Tage erhöht wurde, nahm das Nutzkälbergeschäft erst in der zweiten Januarhälfte wieder Fahrt auf. Die Notierungen liegen zwar etwas über dem Niveau von Ende Dezember 2022. Das ist aber nicht einem lebhafteren Geschäft geschuldet, sondern fast ausschließlich dem höheren Alter und Gewicht der Kälber. Vor allem bei männlichen HF-Tieren trifft das Angebot auf eine vergleichsweise ruhige Nachfrage. Und das wird wohl vorerst auch so bleiben:
- Bis zum Beginn der saisonalen Schlachtungen für das Ostergeschäft vergehen noch einige Wochen, in denen nur wenige Plätze in der Kälbermast frei werden. Erst danach erwarten Marktkenner wieder mehr Nachfrage nach HF-Bullenkälbern.
- Viele Mäster werden Stallplätze auch künftig nur zögernd neu belegen, weil sie sich wegen der gestiegenen Kosten Sorgen um die Zukunft dieses Produktionszweiges machen.
Letzteres gilt auch für einige spezialisierte Bullenmäster. Daran ändern auch die auf den ersten Blick durchaus attraktiven Schlachterlöse wenig. Denn auch hier belasten gestiegene Aufwendungen für Futter, Energie usw. die monetären Betriebsergebnisse und die Stimmung der Mästerinnen und Mäster. Diese sparen z.B. beim Kälberkauf. Das spiegeln die stagnierenden Notierungen für typbetonte Kälber wider.