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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Rallye zum Jahresende?

Lesezeit: 4 Minuten

Die Kurse für Brot- und Futtergetreide halten ihr Niveau. Viele Erzeuger spekulieren aber auf Zuschläge. Diese wird es geben. Wofür und wann ist allerdings noch offen.


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Keine Frage: Verglichen mit den Krisenszenarien, die einige Händler dem Getreidemarkt andichten, bewegen sich die realen Erlöse für Weizen, Gerste und Co. noch auf erträglichem Niveau. Von guten Verkaufserlösen kann aus Erzeugersicht allerdings nach wie vor keine Rede sein. Die Abgabebereitschaft ist denn auch gering. „Dann warte ich mit dem Verkauf eben bis Anfang 2016“, bringt ein bayerischer Ackerbauer auf den Punkt, was auch viele seiner Berufskollegen in anderen Regionen Deutschlands denken. Das habe sich schließlich 2014/15 rentiert. Warum sollte 2015/16 anders sein?


Chancen für Preisaufschläge:

Vieles hängt zwar vom Ausgangsniveau ab. Wer heute halbwegs attraktive Offerten ausschlägt, darf sich nicht beklagen, wenn er morgen auch nicht viel mehr erzielt. Landwirte, denen derzeit nur Preise im unteren Bereich der aufgelisteten Spannen (siehe Übersicht rechts) geboten werden, haben allerdings wirklich gute Chancen, im weiteren Verlauf bessere Erlöse zu erzielen.


Niemand bestreitet, dass die weltweite Ernte groß ausgefallen ist. Das US-Agrarministerium (USDA) rechnet jetzt weltweit mit ca. 733 Mio. t Weizen (plus 8 Mio. t geg. Vj.) sowie 1,27 Mrd. t Grobgetreide. Das sind 3 Mio. t weniger Mais, Gerste, Roggen, Triticale und Co. als in der letzten Saison. Die Erntemengen sind allerdings nur die eine Seite der Medaille. Die andere steht für den weltweiten Verbrauch und den Handel. Hier zeichnen sich 2015/16 ebenfalls spürbare Zuwächse ab.


Bislang machen uns in Nordafrika, sowie im Nahen und Mittleren Osten Mitbewerber aus Osteuropa beim Getreideexport das Leben schwer. Brancheninsider berichten seit Wochen über sehr preisaggressive Anbieter aus Russland, der Ukraine und aus Kasachstan. Marktkenner rechnen aber damit, dass wir bald besser zum Zuge kommen. Das USDA hat seine Prognose zum Weizen-export der EU-28 in der Saison 2015/16 kürzlich um 0,5 auf 33,5 Mio. t angehoben. „Wenn im Osten die Häfen zufrieren, schlägt unsere Stunde“, meint auch ein international tätiger Großhändler.


Qualitätsprämien in Sicht?

Er rechnet überdies damit, dass wir auch wieder mit guten Getreidequalitäten punkten können. Denn das sei schließlich schon immer so gewesen. Das beziehe sich allerdings in erster Linie auf einwandfreie Futtergerste und auf guten Brotweizen mit 11,5 bis 12,5 % Protein sowie Fallzahlen von 220 bis 230 sec., betont er.


Für diese „gute Standardware“ dürfte es nach Ansicht von Analysten in der Tat Preisspielraum nach oben geben, wenn der Exportmotor richtig anläuft. Und das wird natürlich auch auf dem Binnenmarkt die Richtung vorgeben. Die heimischen Mühlen, Futtermischer und andere Verarbeiter müssen dann vermutlich tiefer in ihre Taschen greifen als ihnen lieb ist, um sich ihren Anschlussbedarf zu sichern. Das gilt nicht nur für Weizen und Gerste, sondern auch für anderes Getreide, wie z. B. für den ohnehin nicht gerade überreichlichen Körnermais (siehe Übers. links).


Dass die mageren Qualitätsprämien für A- und E-Weizen im weiteren Verlauf spürbar aufgebessert werden, ist hingegen vorerst nicht abzusehen. Ein Grund dafür sind die vergleichsweise guten Weizenqualitäten der Ernte 2015. Ein weiterer ist, dass die Mühlen mittlerweile oft sogar mit Weizen klarkommen, der noch vor wenigen Jahren als „nicht mühlentauglich“ gestoßen worden wäre. Die Firmen sehen denn auch wenig Veranlassung, attraktivere Aufschläge für Aufmischweizen zu zahlen. „Eventuell wird es wirklich mal Zeit, die Anbaustrategie umzustellen“, sagt ein niedersächsischer Landwirt. „Wenn die hiesigen Mühlen nicht bald die richtigen Preissignale geben, verabschiede ich mich vom Qualitätsweizen“. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.Jörg Mennerich

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