Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Rallye zum Saisonende?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Vorräte an Getreide aus der letzten Ernte sind weitgehend abgebaut, Mühlen und Futtermischer haben aber noch Bedarf. Das könnte zu Preissprüngen führen, aber nur für kurze Zeit.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die Preise für Brot- und Futtergetreide sind nach wie vor relativ bescheiden. Allerdings gibt es auch Lichtblicke: Die Roggenkurse haben z.B. wegen verschwindend kleiner Vorräte und einer verstärkten Nachfrage kräftig angezogen, stellenweise sogar bis auf Brotweizen-Niveau. Knap-pe Braugerste erzielt ebenfalls attraktive Erlöse. Und auch sonst ist der Getreidemarkt fester gestimmt, als es auf den ersten Blick erscheint.


Letzteres sei den stetigen Ergänzungskäufen deutscher und holländischer Futtermischer geschuldet, heißt es bei Beobachtern. In der Tat wandert sogar A-Weizen ins Futter. Die Preisunterschiede zwischen A-, B- und Futterweizen sind oft kaum noch der Rede wert, weil Futterqualitäten zur Mühlenware aufgeschlossen haben. Müller wollen von diesen Vorgaben offiziell nichts wissen. Sie sind aber noch nicht bis zur Ernte 2017 versorgt und müssen entsprechende Preise ausloben, wenn sie nicht auf dem Trockenen sitzen wollen.


Preisspitzen mitnehmen!

Im Grunde ähnelt die aktuelle Situation den letzten beiden Jahren: Viele Verarbeiter spekulierten auf eine frühe, große und vor allem preisgünstige Ernte. Dann sorgte das Wetter für Verzögerungen sowie sinkende Ertragsprognosen. Und die Preise für Getreide zogen kurz vor dem Saisonende fast sprunghaft an – beim Weizen teils um mehr als 10 €/t. Das ist auch jetzt nicht ausgeschlossen. Die Vorräte in Erzeugerhand sind zumindest verschwindend klein.


Falls es zu Preissprüngen kommt, sollten Landwirte allerdings sofort Nägel mit Köpfen machen, also ihre Restmengen verkaufen und auch Vorkontrakte abschließen. In den Vorjahren schmierten die Notierungen nach der Rallye schnell wieder ab, und zwar drastisch.


Sobald der Drusch verbreitet beginnt, werden die Abnehmer zumindest bei halbwegs normalen Erntebedingungen mit beiden Beinen auf der Preisbremse stehen. Denn sie können aus dem Vollen schöpfen, da viele Erzeuger nach wie vor einen Großteil ihres Getreides sofort verkaufen. Sobald der erste Verkaufsdruck vorbei ist, könnte sich das Blatt aus Erzeugersicht aber wieder zum Besseren wenden.


Keine Rekordernte:

Analysten rechnen weltweit zwar mit einer großen Getreideerzeugung in der Saison 2017/18, aber mit keiner neuen Rekordernte. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) geht im Vergleich zum Vorjahr von einem Rückgang um ca. 3% auf 2050 Mio. t aus (ohne Reis), davon z.B.:


  • 738 Mio. t Weizen (-2%),
  • 1034 Mio. t Mais (-3%) sowie
  • ca. 278 Mio. t sonstiges Grobgetreide (-5%), z.B. Gerste, Roggen usw.


Die Versorgung ist gesichert, da es in vielen Teilen der Welt erhebliche Lagerbestände gibt. Diese werden laut USDA stagnieren und teils auch leicht zurückgehen – das deckt sich mit den Prognosen des Internationalen Getreiderates (IGC). Große Mengen, z.B. die chinesischen, sind überdies gar nicht für den Weltmarkt vorgesehen. Der IGC rechnet denn auch sogar mit einem kleineren Angebot als 2016/17.


Das gilt auch für Gerste, da viele führende Produzenten weniger ernten werden (vgl. Übersicht). „Und wenn die Konkurrenz abnimmt, können wir ja wieder besser in Drittländern zum Zuge kommen“, bringt ein Großhändler seine Einschätzung zum Gerstenmarkt 2017/18 auf den Punkt. Bleibt zu hoffen, dass er Recht behält. Jörg Mennerich

Die Redaktion empfiehlt

top + In wenigen Minuten wissen, was wirklich zählt

Zugang zu allen digitalen Inhalten, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten - auch direkt per Mail

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.