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Roggen für die Energiegewinnung

Lesezeit: 2 Minuten

Absatzalternativen für Roggen gewinnen mit dem Wegfall der Intervention an Bedeutung. Experten denken dabei in erster Linie an den Energiesektor. Seit 3 Jahren ist die Energieerzeugung aus Getreide zumindest nahe der Wirtschaftlichkeit. Die besten Erlöschancen im Bereich der energetischen Verwertung sind sicher bei der Verbrennung im eigenen Betrieb zu erwarten, wenn entsprechender Wärmebedarf vorhanden ist. Allerdings befindet sich die Verbrennung von Getreidekörnern in Deutschland noch in einem rechtlichen Schwebezustand. Im für landwirtschaftliche Betriebe interessanten Leistungsbereich bis 100 kW ist Getreide als Regelbrennstoff nicht zugelassen. Und es ist auch nicht abzusehen, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird. Dagegen kann die Erzeugung von Bioalkohol (Bioethanol) aus Roggen und anderem Getreide eine entwicklungsfähige Option sein. Mehrere Unternehmen planen bereits Investitionen: ? Die Getreide AG erwägt den Bau von vier Ethanolanlagen im Osten Deutschlands mit einer Kapazität von insgesamt rund 1 Mio. t Getreide. ? Die Südzucker AG will ebenfalls in die Ethanolherstellung aus Zucker, Weizen und anderem Getreide einsteigen. Positiv wirkt: Bundesrat und Bundestag haben eine Änderung des Mineralölsteuergesetzes verabschiedet. Damit wird nun voraussichtlich auch in Deutschland Ethanol als Kraftstoffzusatz von der Mineralölsteuer befreit. Bislang gilt die Steuerbefreiung nur für reine Biokraftstoffe, z. B. Rapsmethylester (RME). Auch wenn sich die Preisparitäten verschieben sollten, dürfte Roggen die Getreideart mit dem niedrigsten Preis bleiben. Das heißt, er käme bei der Ethanolerzeugung vorzugsweise in Frage. Der Betrieb eines Pkw mit Ethanol aus Roggen verursacht laut einer Studie des Lehrstuhls für Energiewirtschaft und Anwendungstechnik der TU München außerdem im Vergleich mit Ethanol aus Mais, Weizen oder Zuckerrüben den geringsten Gesamtenergieaufwand. Dass der Energieertrag je ha bei Mais und Zuckerrüben höher als bei Roggen ausfällt, ist unerheblich. Entscheidend sind die Herstellungskosten. Diese liegen pro Liter Benzinäquivalent bei vorausgesetzter Verwertungsmöglichkeit der Koppelprodukte (Nebenerzeugnisse der Ethanolherstellung) z. B. als Futtermittel bei: ? Roggen unter 0,6 E, ? Weizen über 0,6 E, ? Mais über 0,7 E und ? bei Zuckerrüben bislang über 0,9 E. Auch bei leicht steigenden Getreidepreisen und sinkenden Erlösen für Koppelprodukte wird unbesteuertes Bioethanol gegenüber besteuertem Benzin voraussichtlich noch Kostenvorteile haben. Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit von heimischem Bioethanol im Kraftstoffsektor ist neben der Mineralölsteuerbefreiung aber auch der Schutz vor Billigimporten z. B. aus Brasilien, wo Ethanol kostengünstiger und in großem Umfang aus Zuckerrohr hergestellt wird.

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