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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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So rechnen Sie mit Bushel, Pounds und Wechselkursen

Lesezeit: 6 Minuten

In Amerika wird fast jedes Agrarprodukt in einer anderen Gewichtseinheit gehandelt. Wir helfen ihnen, die wichtigsten Preise und Maßeinheiten richtig umzurechnen.


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Kennen Sie diese Sätze Ihrer Abnehmer oder Lieferanten: „In den USA sind die Schlachtschweine auf unter 80 Cent abgesackt!“, oder „US-Bohnen halten die 15-Dollar-Marke.“? Weizen, Soja, Schlachtschweine werden praktisch weltweit gehandelt und an den Terminbörsen auf jedem Kontinent notiert. Die Preise werden in Übersee gemacht, heißt es oft. Nur leider taugen diese nicht ohne Weiteres zum Vergleich mit den Angeboten vor Ort, weil die Einheiten und Währungen nicht passen.


Nicht nur, dass die Produkte und Kontrakte in der jeweiligen Landeswährung notiert werden, oft genug passen auch die Gewichtseinheiten nicht zu unserem metrischen System, sprich: Sie weichen von Kilogramm, Dezitonne, Tonne ab. Schlimmstenfalls verbergen sich hinter den Einheiten auch noch je nach Getreideart unterschiedliche Gewichte! Die wichtigsten „krummen“ Einheiten und Umrechnungs-Formeln haben wir für Sie zusammengefasst.


Kurse richtig umrechnen!

Relativ einfach ist die Umrechnung von fremden Währungen in Euro und umgekehrt – wenn man den Wechselkurs kennt. Die jeweils aktuellen Wechselkurse finden Sie im Internet, wenn Sie z.B. bei Google „Euro Dollar“ eingeben. Die Suchmaschine zeigt Ihnen dann direkt die gesuchten Kurse an. Dort lauert aber eine Fehlerquelle: Achten Sie darauf, wie das Kursverhältnis angegeben ist: Dollar je Euro oder Euro je Dollar. Mitte Februar lag z. B. der Wechselkurs bei 1,34 Dollar je Euro, was etwa 0,746 Euro je Dollar entsprach. Übrigens: Den US-Dollarkurs in Echtzeit finden Sie einfach auf unse-rer Internetseite www.topagrar.com/markt unter „Aktuelle Kurse“.


Mit dem Wechselkurs können Sie nun z. B. die Sojaschrotnotierung der CBoT in Chicago in Euro umrechnen. Den aktuellen Börsenkurs (z. B. 438 $) müssen Sie entweder durch 1,34 $/€ teilen oder mit 0,746 €/$ multiplizieren, je nachdem, welchen Kurs Sie gerade zur Verfügung haben. Als Ergebnis erhalten Sie 326 €.


Das ist schwierig zu behalten? Stimmt! Richtig unübersichtlich wird es, wenn Sie auch Eurokurse in US-Dollar umrechnen wollen. Den Eurowert müssen Sie dann mit 1,34 $/€ multiplizieren – oder durch 0,746 €/$ teilen.


Bevor Sie sich jetzt komplizierte Formeln aufschreiben, können Sie sich besser z. B. in Excel eine einfache Formelsammlung anlegen, in die Sie dann nur noch die Werte und Wechselkurse eingeben müssen. Alternativ können Sie auch unsere Excel-Datei aus dem Internet herunterladen (s. u.).


„Krumme“ Einheiten:

Die Umrechnung der Währung ist allerdings erst die halbe Miete – die Kurse an den internationalen Börsen beziehen sich oft auf „krumme“ Gewichtseinheiten. Vor allem in Übersee existieren eine Reihe von Maßen, die in Europa nicht geläufig sind. Sie stammen meist aus dem englischen Raum, wo Maßeinheiten gelten, die nicht in unser metrisches System passen. Die wichtigsten Einheiten im Agrarhandel sind:


  • „Kurze“ Tonne: Sojaschrot in Chicago wird in sogenannten „short tons“ gehandelt. Der Kurs bezieht sich nicht auf 1 000 kg (die metrische Tonne), sondern nur auf gut 907 kg. Vorsicht: Die Notierung wird teilweise mit der Abkürzung „$/t“ veröffentlicht. Für die schnelle Umrechnung der Notierung auf die „metrische“ Tonne multiplizieren Sie den „kurzen“ Kurs mit dem Faktor 1,1.
  • Pound: Schlachtschweine und Zucker werden auch in den USA an der Börse gehandelt. Anders als bei uns, wo die Notierung in €/kg veröffentlicht wird, rechnen die Amerikaner in Cent/Pound. Ein Pound (abgekürzt „lb“) sind 454 Gramm. Immerhin entsprechen 2 000 Pounds einer short ton (s. o.)! Weil das Pfund eine relativ kleine Einheit ist, fassen die Amerikaner häufig 100 Pfund zu einem „Hundredweight“ (cwt) zusammen. So wie 20 Zentner eine Tonne sind, ergeben 20 cwt eine short ton.


Die genannten Maßeinheiten fallen vor allem durch krumme Gewichte auf. So angegebene Mengen lassen sich allerdings mit einem Umrechnungsfaktor einfach in unser System umrechnen (siehe Übersicht 1).


Komplizierter wird es im US-Getreidehandel. Landwirte, Händler und sogar die Börsen rechnen bei Mais, Weizen und Sojabohnen mit dem Volumenmaß „Bushel“! Damit meinen sie dann eine Menge von 35,24 Litern! Wegen der unterschiedlichen Schüttmassen von Mais, Weizen und Bohnen ergeben sich daraus verschiedene Gewichte für ein Bushel. Immerhin: Für Weizen und Sojabohnen ist das Maß mit 27,7 kg gleich. Während es aber bei Mais gut 25 kg sind, wiegt ein Bushel Sonnenblumen nur 13,6 kg. Daraus ergeben sich dann natürlich auch verschiedene Faktoren für die Umrechnung ins metrische System (vgl. Übersicht 2).


Geld und Gewicht umrechnen!

Damit wird klar: Für den Vergleich zwischen europäischen und amerikanischen Preisen oder Börsenkursen müssen Sie die Notierungen meistens zweimal umrechnen: Zunächst die Währung und dann die Gewichtseinheit. Nur dann können Sie die Kurse in Übersee mit den hiesigen Notierungen vergleichen.


Weil wir wissen, wie mühsam das Umrechnen „per Hand“ ist (besonders wenn man den Rechenweg jedes Mal neu finden muss), bieten wir Ihnen zwei elegante Lösungen exklusiv an:


  • In der Rubrik Markt auf unserer Internetseite www.topagrar.com finden Sie für die wichtigsten Kurse der internationalen Börsen sowohl die tagesaktuellen Originalnotierungen als auch die in Euro und Tonne umgerechneten Werte – und zwar für die laufenden Terminkontrakte der nächsten 12 Monate.
  • Wenn Ihnen diese Infos nicht reichen und Sie selbst nachrechnen wollen oder müssen: Laden Sie sich von der Seite www.topagrar.com/rechner eine Excel-Datei herunter, in der wir die wichtigsten Rechenwege zusammengefasst haben. Sie brauchen darin nur noch die aktuellen Wechselkurse und die Notierung einzutragen und bekommen automatisch den umgerechneten Wert.


Frachtraten nicht vergessen!

Märkte sind heute international ausgerichtet. Was die Börse in Chicago macht, hat auch Einfluss auf Ihre Ein- und Verkaufspreise, z. B. für Sojaschrot oder Brot­weizen. Umso wichtiger ist es, diese Notierungen richtig einschätzen und mit den Preisen vor Ort vergleichen zu können. Dabei helfen unsere aktuellen und bereits umgerechneten Börsenkurse im Internet und der bereitgestellte Excel-Rechner.


Vergleichen Sie die Notierungen vor Ort und in Übersee aber nicht ein­-fach 1 : 1! Denn zwischen Börsenkursen, Großhandels- und Erzeugerpreisen besteht (meistens) ein Abstand. Zudem sind die gehandelten Qualitäten dies- und jenseits des Atlantiks meist nicht identisch.


Nicht zuletzt müssen Sie auf die Börsennotierungen in Übersee natürlich noch die Transportkosten und die Kosten für die Verarbeitung aufschlagen, um z. B. US-Sojabohnen mit dem Sojaschrot-angebot Ihres Händlers vor Ort vergleichen zu können.


Christian Brüggemann

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