Der Sojamarkt ist knapp versorgt. Die glo-balen Vorräte sollen bis Mitte des Jahres auf ein 3-Jahrestief von gut 57 Mio. t sinken, berich-ten die Analysten des Hamburger Branchendienstes Oilworld. Der Grund ist die Trockenheit in Südamerika, die die Ernteerwartungen dahinschmelzen lässt. Das lockt auch wieder spekulative Finanzanleger auf den Plan. Sie setzten wieder auf stei-gende Sojakurse und haben dazu beigetragen, dass die Bohnen an der Börse in Chicago seit Mitte Januar um rund 15 % anstiegen. So hohe Preise wurden zuletzt im September 2011 notiert.
Für hiesige Tierhalter ist das allerdings ein Problem. Sie haben ohnehin schon mit hohen Futterkosten zu kämpfen. Seit Anfang Januar sind die Sojaschrotpreise bei uns im Großhandel um knapp 20 % gestiegen und liegen nun für LP Sojaschrot über 325 €/t.
Weitere Preissteigerungen sind zwar nicht ausgeschlossen, aber der-zeit wenig wahrscheinlich. Die enttäuschten Ernteerwartungen in Südamerika seien nun eingepreist, heißt es. Mit weiteren Hiobsbotschaften rechne man nicht. Andererseits hat Soja ge-genüber dem Mais deut-lich an Wettbewerbs-fähigkeit gewonnen. US-Farmer könnten deshalb den Sojaanbau entgegen der Prognosen ausdehnen, glauben Ex-perten. Ob es so kommt, bleibt abzuwarten, denn die Anbauentscheidung treffen die Amerikaner erst im April/Mai.