Der Sojamarkt bereitet vielen Tierhaltern nach wie vor Kopfzerbrechen. Der Eurokurs und das Wetter in Südamerika bleiben unkalkulierbar. Andere Einflüsse lassen sich besser abschätzen:
Sicher scheint, dass der Verbrauch weiter zulegen wird. Denn weltweit kommt die Wirtschaft immer besser in Schwung. Fleischkonsum und Ölverbrauch werden deshalb weiter ansteigen. Und beides treibt auch die Sojapreise.
Sehr wahrscheinlich ist auch, dass von der Angebotsseite keine allzu positiven Überraschungen zu erwarten sind. Zwar sollen in Brasilien die Bestände vielversprechend aussehen und eine Rekordernte wie im Vorjahr möglich sein. Doch selbst wenn nichts dazwischen kommt, wird am Ende des Wirtschaftsjahres 2010/11 wohl weniger Soja auf Lager liegen als noch im Vorjahr. Es gibt deshalb für die Preise wenig Luft nach unten, glauben Händler.
Viel wird sicherlich davon abhängen, wie sich die Rohstoffmärkte insgesamt entwickeln und wie viel Soja angebaut wird. In Übersee konkurriert Soja vor allem mit Mais. Deshalb hängen die Sojapreise auch am Maiskurs.
Hiesige Futtermischer haben sich jedenfalls kaum längerfristig mit Ware eingedeckt und hoffen weiter auf eine Trendwende. Das ist riskant, denn ein Streik im argentinischen Hafen oder ein havariertes Schiff auf dem Rhein können ohne Puffer im Lager schnell zum Preistreiber werden.
Allerdings wird der Markt auch irgendwann an Grenzen stoßen. Und die Preise sind bereits sehr hoch.
Wichtig für die europäische Sojaversorgung bleibt in jedem Fall der Eurokurs. Behalten Sie diesen deshalb im Auge. Wenn er vergleichsweise stark ist und die Schrotkurse etwas zur Schwäche neigen, könnten Kontrakte bis zu drei Monaten Laufzeit durchaus sinnvoll sein. Von langfristigen Verträgen ist derzeit aber abzuraten. Dafür ist das Preisniveau einfach zu hoch.