Die Preise für Brennholz, Pellets und Hackschnitzel stagnieren, während Heizöl deutlich billiger geworden ist. Trotzdem lohnen sich die Brennstoffe aus dem Wald weiterhin.
Waldbesitzer, Energieholzerzeuger und Holzheizer haben bei Scheitholz, Hackschnitzel oder Pellets naturgemäß unterschiedliche Interessen, was den erzielbaren bzw. zu zahlenden Preis betrifft. Derzeit eint alle Parteien aber folgende Frage: Wie wirken sich die rapide gefallenen Öl- und Gaspreise auf die Holzpreise aus?
Die knappe Antwort lautet: Bislang größtenteils gar nicht. Folgende Punkte sorgen dafür, dass die Notierungen für Brennholz, Hackschnitzel und Pellets in den vergangenen Monaten weitgehend unverändert geblieben sind und voraussichtlich auch über den Winter stabil bleiben (von saisonalen Schwankungen einmal abgesehen):
- Das Angebot an abfallenden Holzqualitäten, die normalerweise zu Energieholz verarbeitet werden, hat sich im laufenden Jahr kaum verändert.
- Die Nachfrage ist trotz der günstiger gewordenen fossilen Brennstoffe nicht zurückgegangen, denn die neu gebauten Holzheizungen und -öfen können nicht kurzfristig umgerüstet werden.
- Darüber hinaus „rechnet“ sich der Einsatz der nachwachsenden Brennstoffe aus dem Wald weiterhin (siehe Übersicht).
Stabile Hackschnitzelpreise
In landwirtschaftlichen Betrieben haben sich in letzter Zeit besonders Hackschnitzelheizungen als günstigere Alternative zur Öl- oder Gasheizung durchgesetzt. Zudem waren Holzhackschnitzel in den vergangenen Jahren besonders preisstabil (siehe Übersicht).Trockene Hackschnitzel mit 20 % Wassergehalt (WG 20) kosteten zuletzt bei Abnahme von 80 srm verbreitet 130 bis 140 €/srm. Die Forderungen für Hackschnitzel mit 35 % Wassergehalt lagen meist um 100 €/t (brutto, Lieferung von 80 srm).
In einigen Regionen scheint seit Längerem die 100 €-Marke eine „magische Grenze“ zu sein, die nicht zu überwinden ist. Daran dürfte sich auch in den kommenden Monaten eher wenig ändern, zumal in letzter Zeit verbreitet eher leicht rückläufige Preise zu beobachten waren.
Etwas empfindlicher auf die Öl- und Gaspreise reagieren die Holzpellets. Nach dem Preishoch für die Presslinge in der Saison 2012/2013 sind die Kurse langsam aber stetig gesunken. Zuletzt kostete die Tonne meist zwischen 240 und 255 € (brutto, lose, 5 t). Auch in den kommenden Monaten erwarten Marktkenner keine größeren Preisanhebungen, saisonale Aufschläge ohnehin nicht.
Mit nur kleineren Preissteigerungen startet die Brennholzsaison. Ungespaltenes Stammholz ab Waldweg kostet verbreitet sogar genauso viel wie vor einem Jahr, wobei die regionalen Unterschiede groß sind: Je nach Lage notierte Hartholz (Buche, Eiche) zuletzt zwischen 30 und 65 €. Gespalten und trocken liegen die Forderungen im Schnitt bei 80 €/srm (ab Anbieter). In „Spitzenlagen“, z. B. rund um die Ballungsgebiete, kosten Buchenscheite weiterhin bis zu 125 €/srm.
Fazit: Die Energieholzpreise zeigen sich unbeeindruckt vom Preisverfall bei den fossilen Brennstoffen.
Christian Brüggemann