Hähnchenmäster Vollmers wechselte in die Grundversorgung und hofft auf Entspannung.
Bei Peter Vollmers aus Stade in Niedersachsen schlagen die höheren Strompreise bereits durch. Nachdem sein alter Stromvertrag Ende September auslief, ist er mit der Hähnchenmast in die Grundversorgung gewechselt. Im neuen Vertrag zahlt er nun 57 Cent pro kWh (brutto) – vorher waren es nur 21 Cent. „Der alte Anbieter verlangte sogar mehr als das Dreifache“, erinnert sich Vollmers. Bisher trifft ihn der hohe Preis nicht voll. Denn zwei seiner insgesamt vier Hähnchenställe laufen über einen anderen Vertrag, der zum Jahresende ausläuft. „Ich bin gespannt, was mir dann blüht“, sagt er etwas zynisch.
Vollmers kennt seine Zahlen genau. In jedem Stall mit 30000 Hähnchen braucht er pro Durchgang zwischen 14000 und 20000 kWh Strom. „Im Sommer ist es mehr, weil die Lüfter höher laufen“, erklärt er. Außerdem ziehe die Sprühkühlung einiges an Strom. In Vollmers Rechnung ist auch der Strombedarf für Hochdruckreiniger, Desinfektion, Reinigung usw. enthalten. Der neue Stromvertrag kostet ihn pro Durchgang 5000 bis 7000 € zusätzlich.
Der Norddeutsche sieht wenig Möglichkeiten, Strom zu sparen. „Ich muss lüften und füttern. Außerdem schreibt die Haltungsverordnung einen Mindest-LUX-Wert vor“, sagt er. Etwas Einsparpotenzial sieht er beim Licht. Vollmers will in den Ställen auf LED umstellen. Die LED-Röhren brauchen aber immer noch 18 Watt pro Stück.
Ansonsten bleibt dem gelassenen Hähnchenmäster nur abzuwarten. „Ich beobachte den Strommarkt, aber aktuell sind langfristige Verträge uninteressant“, erklärt er. Die Grundversorgung sei da noch das Beste. Dort könne man zumindest kurzfristig kündigen. -ab-