Keine Frage: Den US-Milcherzeugern sei MPP gegönnt. Auf den ersten Blick ist das Programm eine schlaue Versicherung, die nur greift, wenn die Margen nicht mehr passen.
Doch fraglich ist, ob diese Absicherung in Krisenzeiten nicht die Produktion zusätzlich ankurbelt, weil die Marge ja weiterhin „passt“. Zudem könnten die Molkereien die Versicherungsleistung in ihre Auszahlungspreise einkalkulieren und entsprechend weniger bezahlen. Und ob Brüssel MPP ähnlich stark fördern würde wie die USA, steht ebenfalls in den Sternen. Oder ließe sich das System aus der 2. Säule fördern? Dann wäre das Geld vielleicht verfügbar.
Bei uns werden die Milcherzeuger aus der Quote entlassen und befürchten einen massiven Strukturwandel – dort schützt Washington per Gelddusche aus der Gießkanne! Für europäische Milcherzeuger müsste MPP aus Gründen der Chancengleichheit ebenfalls eingeführt werden – schließlich konkurrieren US- und EU-Milch auf dem Weltmarkt miteinander. Oder beide Seiten müssten auf solche Stützmaßnahmen verzichten. Das würde auch zum Geist der laufenden WTO- und TTIP-Verhandlungen passen, die Handelshemmnisse und staatliche Eingriffe abbauen sollen. -br-