Unsere Redakteure waren höchst unterschiedlich erfolgreich. Aber: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Wir freuen uns schon auf die nächste Runde.
Der Zocker
Am Ende musste ich alles riskieren. Um die rund 40 % Miese auszugleichen, musste ich irgendwie 66 % gewinnen – in weniger als drei Wochen. Also ging ich an die US-Börse, wo die Sicherheiten geringer und die Preisschwankungen größer sind. Das war der große Hebel, den ich jetzt brauchte.
Ab Mitte Februar bunkert China normalerweise Soja. „Meine Chance“, dachte ich und kaufte. Nach nur drei Tagen nahm ich zwar rund 10 000 € mit, verpasste aber weitere 20 000 €, weil die Kurse weiter stiegen.
Nun setzte ich wieder auf fallende Kurse, denn bei Soja ging es eigentlich seit Monaten nur auf und ab. Doch diese stiegen kurzfristig noch weiter und drückten mein Konto in den roten Bereich. Die Folge: Zwangs-Glattstellung mit herben Verlusten. Game Over! In diesem Jahr geht der redaktionsinterne Sieg klar an meinen Kollegen.
Der Rosinenpicker
Glück oder Strategie? Tatsache ist: Mein Plus habe ich mit „Rosinenpickerei“ gemacht. Dazu war ich mehrmals nur jeweils für kurze Zeit an der Börse aktiv. Die Basis konnte ich im Dezember legen, als ich an der CBoT je 25 Kontrakte Sojaschrot kaufte und Mais verkaufte, um diese schon nach drei bzw. vier Tagen wieder abzustoßen.
Das habe ich im Januar wiederholt: Kurz vor dem USDA-Bericht, der steigende Getreidekurse verhieß, habe ich 10 Matif-Weizenkontrakte gekauft. Immerhin 3 €/t Gewinn in drei Tagen.
Gegen Ende des Spiels musste ich die Strategie ändern: Ich hatte Matif-Raps gekauft, den ich länger halten musste, weil die Kurse zunächst fielen. Gut, dass sich der Markt doch noch drehte und noch einige tausend Euro aufs Konto brachte.
Mein Fazit: Mit echtem Geld würde ich wohl nur zur Absicherung der Ernte an die Börse gehen.