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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Verspätet sich die Ernte, wird’s spannend!

Lesezeit: 4 Minuten

Viele Abnehmer halten sich mit lukrativen Offerten für die Getreideernte 2012 mächtig zurück. Das könnte sie noch teuer zu stehen kommen.


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Daran gibt es nichts zu deuteln: Abgesehen von Spitzenweizen ist die Getreideernte 2011 bei uns nahezu durchgehandelt. Verarbeiter, das gilt besonders für Mischfutterfirmen, haben noch Versorgungslücken zu schließen. Und die Notierungen für alterntiges Brot- sowie Futtergetreide tendieren denn auch nach wie vor fest. Wenn auch der Spielraum nach oben wohl erst einmal ausgeschöpft ist, da viele Mühlen und Futtermischer bestrebt sind, die Zeit bis zur neuen Ernte mit überschaubaren Rohstoffvorräten zu überstehen.


Extrem enge Versorgung.

Wie knapp der Markt derzeit versorgt ist, zeigt sich auch, wenn man die aktuellen Erzeugerpreise (vgl. Übersicht auf Seite 137) den Kursen gegenüberstellt, die Großhändler von den Verarbeitern fordern:


  • Im Norden und Nordosten kostet mühlen- bzw. exportfähiger Weizen mit 12 % Protein und Fallzahlen von 220 bis 230 sek. etwa 230 bis 232 €/t franko. Brotroggen erzielt 240 bis 242 €/t. Und für Futtergerste werden 225 bis knapp unter 230 €/t aufgerufen. Futterweizen bewegt sich in vergleichbaren Regionen.
  • In der Westhälfte Deutschlands sollen Mühlen zuletzt bis zu 237 €/t für Brotweizen bewilligt haben, A-Qualitäten hätten sie sogar 2 bis 5 €/t günstiger bekommen können. Einwandfreier Brotroggen peilte hier zeitweilig die Marke von 270 €/t an (netto, frei Mühle). Futtergerste und -weizen notierten, mit leichtem Vorsprung für Gerste, je nach Standort zwischen 225 und 237 €/t.
  • Süddeutsche Händler konnten da oft nicht ganz mithalten. Guter Roggen kostete z. B. in Bayern mit zuletzt 275 bis 285 €/t auf der Großhandelsstufe bis zu 15 €/t mehr als im Westen. Anderes Getreide, das gilt sowohl für Brot- als auch für Futtergetreide, bewegte sich hingegen meistens 10 bis 15 €/t unter den Kursen anderer Regionen.


Schauen Sie genau hin: Die Abstände zu den Erzeugerpreisen sind nicht so groß, wie sonst. Das spricht dafür, dass auch die meisten Handelshäuser mittlerweile „leer“ sind und versuchen, mit attraktiven Einkaufspreisen die Restmengen bei Erzeugern mobil zu machen. Genau deshalb sollten Sie sich auch nicht verunsichern lassen, wenn gesagt wird, die Nachfrage flaue ab. Das heißt nämlich nur, dass die Umsätze mangels Angebot zeitweilig gegen Null tendieren. Es dürfte sich weiterhin lohnen, hart über die Preise für einwandfreie Lagervorräte der Ernte 2011 zu verhandeln. Eventuell kommt nun ja auch endlich der Spitzenweizen etwas besser zum Zuge – sei es auch nur als Lückenfüller für die ausverkauften normalen Qualitäten.


Schuss geht nach hinten los!

Auch bei den Vorvertragspreisen ex Ernte 2012 ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Etliche Händler haben bei ihren Offerten zuletzt auf die Bremse getreten. „Bei uns werden 10 bis 20 €/t weniger besprochen als vor 14 Tagen“, bestätigt ein niedersächsischer Berater. Viele Erzeuger hätten aber bereits frühzeitig zu attraktiven Preisen „Nägel mit Köpfen“ gemacht. Außerdem könne es bald wieder nach oben gehen.


In der Tat: Verarbeiter spekulieren auf eine frühe Ernte und auf eine bessere als befürchtet. Das ist aber nicht sicher:


  • In vielen Teilen der EU sind die Getreidebestände schlecht aus dem Winter gekommen. Außerdem ist es trotz der Regenfälle in den letzten Wochen verbreitet noch zu trocken, um wenigstens durchschnittliche Erträge zu erzielen.
  • Die Ernteprognosen bei uns und in vielen anderen Regionen der Welt sind denn auch je nach Getreideart teils deutlich nach unten korrigiert worden. Das gilt vor allem für Weizen, während bei Gerste und Mais Zuwächse erwartet werden – diese werden allerdings auch gebraucht.


Und dies ist sowieso klar: Falls sich die Ernte verzögert, kommt das Zocken die Abnehmer vermutlich doppelt teuer zu stehen. Jörg Mennerich

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