? Aufwind beim Weizen schwächer
Europäische Weizenhändler haben durch den starken Euro schlechte Karten im Exportgeschäft, weshalb die Preiserholung an der Matif ins Stocken geraten ist. Dort hat sich der vordere Mahlweizen seit Anfang November nur um 1 % auf 131 €/t verteuert. Bei dem in Chicago gehandelten Futterweizen ging es seit Monatsbeginn um über 9 % auf 5,39 $ pro Bushel (133 €/t) nach oben.
Am Weltmarkt konkurriert Billigweizen aus dem Schwarzmeerraum mit günstigen australischen Offerten, weshalb sich die Exportnachfrage in den europäischen Seehäfen in Grenzen hält. Ein Silberstreif am Horizont könnte das wachsende Interesse an deutschem Weizen im Nahen und Mittleren Osten sein.
? Spekulanten kaufen Terminmais
An den internationalen Maismärkten sorgen Spekulanten für steigende Kurse. Vielen Investoren sind Rohöl und Gold inzwischen zu teuer. In den ersten Novembertagen hat US-Mais in Chicago die 4-Dollar-Linie (105 €/t) getestet. Rund ein Drittel der US-Maisernte landet als Biosprit im Auto-tank, weshalb auch bei großen Ernten kein Preisdruck aufkommt.
In Europa wird 2009/10 mehr Körnermais verbraucht als erzeugt. Seit Mitte September ist der Frontmonat an der Matif um 15 € auf 135 €/t gestiegen und notierte zuletzt höher als Weizen.
? Sojabohnen unter Preisdruck
Bei den Ölsaaten sorgt die Aussicht auf Rekordernten für Preisdruck. In Chicago konnten vordere Sojabohnen Anfang November die 10-Dollar-Marke (245 € pro t) nicht halten. Und bis in Südamerika im Frühjahr die ersten Bohnen gedroschen sind, werden die Exportmärkte aus der US-Rekordernte bedient.
Die Rapsnotierungen an der Pariser Matif orientierten sich zuletzt an den Vorgaben aus Übersee. Zur Monatsmitte wurden für die Ernte 2010 Kurse um 280 €/t aufgerufen. Sollte es zu Wetterkapriolen kommen, könnten es aber ganz schnell wieder mehr als 300 €/t sein.
? Schweine im Steigflug
Bei den Eurex-Schlachtschweinefutures hat sich der Aufwärtstrend im Novem-ber verstetigt. Für vordere Schweine mussten in Frankfurt zuletzt 1,35 €/kg SG angelegt werden. In Deutschland bewegen sich die Wochenschlachtungen an der Millionengrenze. Dies führt aber nicht zu einem Angebotsstau, da das Inlandsgeschäft immer besser in Fahrt kommt. Für ein 25-kg-Ferkel zur prompten Einstallung mussten an der Eurex zur Monatsmitte um die 40 € bezahlt werden.
Das wöchentliche In-ternet-Börsentelegramm von Marktexperte Dr. Uwe Steffin finden Sie unter www.topagrar.com