In Deutschland haben sich die Vermarktungsstrukturen für Bio-Getreide sehr unterschiedlich entwickelt. Was das Handelsvolumen betrifft, dürften die Mengen in Nord-, Ost- wie auch in Süddeutschland gleich groß sein. Im Norden und Osten gibt es wenige, dafür aber große Handelsunternehmen. Dem steht eine größere Anzahl an kleineren Zwischenhändlern im Süden gegenüber.
Die Hauptverarbeitung von Konsumware findet zu zwei Dritteln in Süddeutschland statt und zu einem Drittel in Norddeutschland. In Ostdeutschland gibt es hingegen nur wenige kleine Verarbeiter.
Im Süden dominieren die verbandsgebundenen Unternehmen, während in Nord- und Ostdeutschland mehr EU-Bio-Unternehmen angesiedelt sind. Die Erklärung dafür ist einfach: Der Öko-Landbau hatte in Baden-Württemberg und Bayern seinen Ursprung und die Verbände haben dort den Markt von Beginn an erschlossen.
Große Futtermittelhersteller im Bio-Bereich finden sich hingegen hauptsächlich im Norden Deutschlands. Hier haben vor allem EU-Bio-Unternehmen große Handelsstrukturen aufgebaut.
Von den rund 640 000 t vermarktetem Bio-Getreide in Deutschland entfallen nach groben Schätzungen etwa 40 % auf Verbandsware. Davon wiederum stammen jeweils etwa 40 % von Bioland- und Naturland-Betrieben.