Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Baywa in Insolvenzgefahr Ernte 2024 Afrikanische Schweinepest

News

1. DBV-Erntebericht: Ergebnisse geringfügig über Durchschnitt der Vorjahre

„Die deutschen Bauern erwarten eine leicht überdurchschnittliche Ernte 2014. Das Getreide präsentiert sich vielfach in einem guten Zustand“, sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied am Montag. Hier die Bewertung der einzelnen Kulturen inkl. Ernteschätzung des DBV.

Lesezeit: 5 Minuten

„Die deutschen Bauern erwarten eine leicht überdurchschnittliche Ernte 2014. Das Getreide präsentiert sich vielfach in einem guten Zustand“, sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied am Montag. Gemeinsam mit Vizepräsident Udo Folgart und dem Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg stellte Rukwied im brandenburgischen Nauen die ersten Druschergebnisse und aktuelle Marktentwicklungen vor.



Insgesamt rechnet der Bauernpräsident auf Grundlage der Schätzungen aus den Landesbauernverbänden mit einer Getreideernte von knapp 48 Mio. t. Damit entspräche die Getreideernte 2014 zwar dem Vorjahresergebnis von 47,8 Mio. t, überträfe den Mittelwert der Jahre 2008 bis 2013 in Höhe von 46,5 Mio. t jedoch nur geringfügig.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die Getreideanbaufläche erreicht mit insgesamt 6,5 Mio. ha die Größenordnung der im vergangenen Jahr bestellten Fläche. Das Ertragsniveau wird – vergleichbar dem Vorjahresergebnis – im Bereich von 7,4 t pro Hektar liegen.


März und April waren kritisch


Der bisherige Vegetationsverlauf war im Gegensatz zu den vergangenen Jahren günstig. Dank des milden Winters waren kaum Auswinterungsschäden zu beklagen und ein zeitiger Vegetationsbeginn ermöglichte einen frühen Start in die Frühjahrssaison. Kritisch waren im weiteren Vegetationsverlauf aber die Frühjahrsmonate März und April. Sie zeichneten sich aufgrund des überwiegenden Hochdruckeinflusses durch viel Sonne, überdurchschnittliche Temperaturen und wenig Niederschlag aus. Folglich war die Bodenfeuchte unter Wintergetreide Anfang April fast bundesweit so niedrig wie noch nie seit 1962.


Erst im Mai regnete es nach einer seit Dezember anhaltenden, überwiegend trockenen und sonnenscheinreichen Witterung. Im Süden Deutschlands sind diese Niederschläge jedoch sehr gering ausgefallen. Die Getreideernte wird damit in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz unterdurchschnittlich sein.


Die Schätzungen im Detail


Wintergerste, die als erste Getreideart geerntet wird, konnte bisher vor allem in Brandenburg und in größerem Umfang im Südwesten gedroschen werden. In den übrigen Regionen Deutschlands beginnt die Ernte der Wintergerste flächendeckend in den ersten Julitagen, wenn die Witterungsbedingungen das Abreifen der Pflanzenbestände zulassen.


Insgesamt wurde Wintergerste zur Ernte 2014 auf einer Fläche von 1,2 Mio. ha ausgesät. Bei den nach aktueller Einschätzung im Bundesdurchschnitt zu erwartenden Hektarerträgen von 7 t schätzt der DBV die deutsche Wintergerstenernte derzeit auf 8,7 Mio. t.



Die wichtigste in Deutschland angebaute Getreideart ist Winterweizen. Er wurde zur Ernte 2014 auf einer Fläche von 3,15 Mio. ha angebaut. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Flächenausdehnung um knapp 3 %. Die Erträge werden in diesem Jahr regional sehr unterschiedlich ausfallen.


So lassen die Winterweizenbestände in den südlichen Regionen deutliche Anzeichen von Trockenstress erkennen. Zudem konnten die Pflanzen in diesen Regionen während der ertragsbildenden Kornfüllungsphase nicht optimal mit Wasser und damit nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Das wird sich dort negativ auf die Winterweizenerträge auswirken.


Für die nördlichen Bundesländer geht der DBV dank der überwiegend ausreichenden Wasserversorgung von durchaus guten Erträgen auf der Höhe des Vorjahres aus. Im Bundesdurchschnitt schätzt der DBV, dass nach derzeitigen Erkenntnissen bei leicht überdurchschnittlichen Erträgen von knapp 8 t/ha eine Winterweizenernte von fast 25 Mio. t geerntet werden kann.



Winterroggen wurde zur Ernte 2014 nur noch auf einer Fläche von 631.000 ha ausgesät. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Flächenreduzierung von 154.000 ha bzw. 20 %. Da die Ertragserwartungen von knapp 6 t/ha in etwa mit dem Vorjahresergebnis übereinstimmen, ist die deutlich reduzierte Erntemenge von 3,7 Mio. t in erster Linie auf den Flächenrückgang zurückzuführen.



Winterraps steht zur Ernte 2014 auf einer Fläche von 1,4 Mio. ha. Das entspricht nach der deutlichen Ausweitung im Vorjahr wieder einem minimalen Flächenrückgang. Aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen blühte der Raps bereits Anfang April. Nach den durchaus schwierigen Rapsjahren 2011 und 2012 können die deutschen Rapsanbauer darauf hoffen, an die durchschnittlichen Hektarerträge des Vorjahres in Höhe von knapp 4 t und damit an eine Erntemenge von 5,7 Mio. t anknüpfen zu können.



Das milde Frühjahrswetter erlaubte auch eine frühe Aussaat von Mais und Zuckerrüben. Unter guten Bedingungen profitierten beide Kulturen nach der Trockenheit im März und April in besonderem Maße von den Niederschlägen im Mai. Die weitere Entwicklung der Bestände ist letztlich abhängig von einer ausreichenden Wasserversorgung in den bevorstehenden Sommermonaten.


USDA erwartet 702 Mio. t Weizen und 981 Mio. t Mais


Mit Blick auf die aktuelle Marktsituation hob Rukwied hervor: „Die Preise für Getreide und Raps bilden sich auch für die deutschen Ackerbauern an den Weltmärkten und damit auf der Grundlage der internationalen Ernteerwartungen.“ Das amerikanische Landwirtschaftsministerium gehe derzeit von einer weltweiten Weizenernte in Höhe von 702 Mio. t und von einer Maisernte von 981 Mio. t aus.


Während der weltweite Weizenbedarf somit gerade bedeckt werden könne, müssten mit der erwarteten Maisernte die weltweiten Lagerbestände deutlich aufzustocken sein. Auch in der EU-28 würden mit 303 Mio. t Getreide und 21,2 Mio. t Raps gute Ernten erwartet. „Diese positiven Ertragserwartungen erzeugen Druck auf die Börsennotierungen und damit letztlich auch auf die vom einzelnen Landwirt zu erzielenden Preise“, erklärte Rukwied.

Die Redaktion empfiehlt

top + Ernte 2024: Alle aktuellen Infos und Praxistipps

Wetter, Technik, Getreidemärkte - Das müssen Sie jetzt wissen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.