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2. DBV-Erntebericht: 10 % mehr Gerste und Raps

Auch wenn die Niederschläge vom letzten Wochenende die laufende Ernte unterbrochen haben, sind die meisten Landwirte doch schon weit vorangekommen. Nun steht die Haupternte von Weizen an. Wie der DBV in seinem 2. Erntebericht schreibt, dürften die Erträge von Wintergerste und Raps etwa 10 % über dem Vorjahr liegen.

Lesezeit: 6 Minuten

Auch wenn die Niederschläge vom letzten Wochenende die laufende Ernte unterbrochen haben, sind die meisten Landwirte doch schon weit vorangekommen. Nun steht die Haupternte von Weizen an. Wie der DBV in seinem 2. Erntebericht schreibt, dürften die Erträge von Wintergerste und Raps etwa 10 % über dem Vorjahr liegen.



So ist die Ernte der Wintergerste abgesehen von einigen Restflächen in Höhenlagen, den nördlichen Regionen Schleswig-Holsteins und den Marschflächen Niedersachsens abgeschlossen. Die teils ergiebigen Niederschläge im Juni haben vielerorts den Zwiewuchs gefördert, wodurch die Erntearbeiten erschwert werden. Spätere Niederschläge im Juli haben die Ernte hinausgezögert und die Ähren der Wintergerste abknicken lassen. Die Erträge fallen sehr heterogen aus – von knapp 5 t/ha bis hin zu Spitzenerträgen in Höhe von nahezu 10 t/ha.


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Im Bundesdurchschnitt ist nach den bisherigen Ernteergebnissen von einem Ertrag in Höhe von knapp 6,3 t/ha auszugehen, schreibt der DBV weiter. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr zwar einer Verbesserung der Erträge um etwa 10 %, aber unter Berücksichtigung des Flächenrückgangs wird die diesjährige Erntemenge erneut unterdurchschnittlich ausfallen. Auch die Eigengewichte der Wintergerste fallen demnach sehr unterschiedlich aus. Niedrige Hektolitergewichte wegen kleiner und leichter Körner von nur 55 kg bis hin zu 70 kg werden genannt. Überwiegend bewegen sich die Hektolitergewichte im Bereich von 60 kg bis 65 kg und sind damit durchaus zufriedenstellend, so der Bauernverband.


Die Ergebnisse und Einschätzungen im Detail


Der Anbau der Sommergerste ist gegenüber dem Vorjahr erneut ausgeweitet worden. Lag die Anbaufläche im vergangenen Jahr noch bei gut 420.000 ha, wurden zur Ernte 2012 mehr als 540.000 ha Sommergerste angebaut. Dies entspricht einer Anbauausweitung um knapp 30 %. Ursächlich hierfür waren nach Auswinterung des Wintergetreides notwendig gewordene Umbrüche und die Neuansaat mit Sommergetreide, u. a. Sommergerste. Wichtige Anbauregionen für Sommergerste sind Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Überwiegend wurde die Sommergerste jedoch erst zu einem Viertel geerntet, so dass sich über Erträge und Qualitäten noch keine gesicherten Aussagen treffen lassen.



Auch Winterroggen wurde bisher kaum geerntet. In Brandenburg, das wichtigste Anbaugebiet für Roggen, konnte bisher lediglich auf etwa ein Drittel der Roggenfläche gedroschen werden. Erste Ergebnisse weisen laut dem DBV auf Erträge oberhalb des Vorjahresniveaus hin. Allerdings lag der Durchschnittsertrag im Jahr 2011 mit gut 4,1 t/ha auch deutlich unterhalb des Durchschnitts der Jahre 2005 bis 2010 in Höhe von 4,9 t/ha. Ob der langjährige Durchschnittsertrag in diesem Jahr erzielt werden kann, ist derzeit noch offen. Die bisher geernteten Partien weisen recht niedrige Fallzahlen – ein wichtiges Kriterium zur Bestimmung der Backqualität – auf. Mit jedem weiteren Regenschauer, der die Ernte unterbricht, drohen die Fallzahlen und damit die Eignung des Roggens als Brotgetreide weiter zu sinken.



Winterweizen ist die wichtigste Getreidekultur in Deutschland. Naturgemäß wird Winterweizen erst nach den übrigen Getreidearten und später als der Winterraps erntereif. Folglich wurde bis dato kaum Winterweizen geerntet, da die Bestände nach den wochenlangen Niederschlägen im Juni und Juli noch nicht reif sind. Lediglich in Bayern, im Rheinland und in einzelnen Regionen Thüringens konnten bisher mit einem Fünftel der Weizenfläche nennenswerte Anteile geerntet werden. Vielerorts sind die Bestände aufgrund von Auswinterung recht dünn und lassen somit kaum durchschnittliche Erträge erwarten. Positiv ausgewirkt haben könnte sich jedoch die gute Wasserversorgung während der Kornfüllungsphase, wodurch gute Hektolitergewichte erzielt werden könnten. Für das Erreichen der Erntereife und anschließend reibungslose Erntearbeiten hoffen die deutschen Landwirte nun auf ein beständiges Hochdruckgebiet. Dies ist vor allem notwendig, um den Winterweizen in guten Qualitäten zu ernten.



Weit fortgeschritten ist auch die Ernte von Winterraps. So konnten in Mecklenburg-Vorpommern – dem Bundesland mit der größten Rapsanbaufläche – nahezu drei Viertel der Rapsflächen gedroschen werden. Auch in anderen wichtigen Rapsanbauregionen wie Bayern und den übrigen östlichen Bundesländern wird die Rapsernte – sofern die Witterungsverhältnisse dies zulassen – in Kürze abgeschlossen. Im Gegensatz zum Wintergetreide war Raps durch die Kahlfröste im Februar verhältnismäßig wenig geschädigt worden.


Stärkere Auswirkungen auf den Ertrag hatte der spätere Befall mit Grauschimmel. Auch regionale Hagelschäden sorgen u. a. in Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen für Ertragsverluste. Die Rapsernte wird in vielen Anbaugebieten durch eine ungleichmäßige Abreife und eine starke Verunkrautung der Bestände erschwert. Nach den bisherigen Ernteergebnissen liegen die Erträge mit 3,3 t/ha 11 % über dem äußerst niedrigen Vorjahreswert von knapp 3 t/ha. Die diesjährige Erntemenge wird das Vorjahresergebnis wohl übertreffen, den langjährigen Durchschnitt von mehr als 5 Mio. t Raps jedoch verfehlen, heißt es im Bericht.



Die Erzeugerpreise für Getreide und Raps befinden derzeit auf einem hohen Niveau. Für Futtergerste und Futterweizen werden in etwa 200 bis 230 Euro/t erzielt, die Brotweizenpreise liegen teilweise leicht darüber. Raps erzielt auf Erzeugerebene zurzeit Preise von 470 bis zu 500 Euro/t. Allerdings ließen sich diese Preise erst in den vergangenen Wochen realisieren, frühere Vorkontrakte wurden auf einem niedrigeren Preisniveau abgeschlossen. Die äußerst volatilen Terminmärkte erschweren die Vermarktung zusätzlich.


Angesichts der hohen Betriebsmittelkosten (Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Energie), der Kosten für den Umbruch des Wintergetreides und die sich anschließende Neuansaat sowie unterdurchschnittlicher Erträge brauchen die Erzeuger die aktuellen Preise. Deutlich schwieriger ist dagegen die Situation der Veredelungs- und Milchwirtschaft. Hohe Futterkosten können nicht über adäquate Markterlöse kompensiert werden und belasten somit das betriebswirtschaftliche Ergebnis der viehhaltenden Betriebe seit geraumer Zeit stark.



Die Maisbestände zeigen sich derzeit meist in einem guten bis sehr guten Zustand. Die ausreichende Wasserversorgung und die zuletzt hochsommerlichen Temperaturen haben das Wachstum stark befördert. Die regional durch Kühle und Trockenheit zunächst etwas verlangsamte Entwicklung im Frühjahr konnte meist noch ausgeglichen werden.



Auch die Kartoffelernte kommt voran, wenn auch mit Unterbrechungen. Die Erträge fallen derzeit durchschnittlich aus. Wegen des teilweise etwas höheren Knollenansatzes wird es mehr kleine Kartoffeln geben. In den klassischen Frühkartoffelanbaugebieten - wie beispielsweise der Pfalz - ist die Rodung weit vorangeschritten. Die Qualitäten sind dabei laut Bauernverband zufriedenstellend. (ad)

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