Insgesamt wurde das Rekordergebnis des vergangenen Jahres fast wieder erreicht, lediglich der Weizen konnte das Ertragsniveau des Jahres 2008 nicht halten. Trotz der geringfügig auf 430.000 ha gestiegenen Anbaufläche fiel die Weizenernte deshalb um 4,3 % kleiner aus als 2008. Pro ha wurden mit 85 dt um gut 5 % geringere Flächenerträge erzielt. Im vergangenen Jahr lag der durchschnittliche Ertrag bei 89,7 dt je ha. Der Durchschnitt der vorangegangenen Jahre von 80,7 dt wurde allerdings wiederum deutlich übertroffen. Auch beim Proteingehalt als wichtigem Qualitätsmerkmal enttäuschte der Weizen oft und erreichte nicht den für Backweizen erforderlichen Mindestgehalt. Allerdings wird nur knapp die Hälfte der Weizenernte für die Mühlen gebraucht, die andere Hälfte wird verfüttert. Die Versorgung mit Backweizen ist deshalb durchaus gesichert.
Deutlich höher vor allem durch höhere Flächenerträge fielen dagegen die Roggen- und Wintergerstenernte aus. Weil beim Roggen auch die Anbaufläche erhöht wurde, fiel die Ernte um 12 % größer aus als 2008. Dank intensiver Beregnung wurde bei der Sommergerste ebenfalls gut geerntet bei besten Qualitäten für die Mälzereien. Das Preisniveau ist jedoch sehr schwach und angesichts der hohen Kosten für die Braugerstenanbauer völlig unzureichend. Überdurchschnittliche Erträge haben die Bauern zudem beim Raps erzielt, wo im Mittel 45 dt je ha gegenüber 36,4 dt im Vorjahr geerntet wurden. Überdurchschnittlich hoch ist gleichzeitig der Ölgehalt im Raps. Kehrseite der guten Ernteergebnisse ist ein erheblicher Druck auf die Getreidepreise, die gegenüber dem vergangenen Jahr um ein Drittel und mehr nachgegeben haben. Viele Bauern haben einen Teil der Ernte deshalb eingelagert und hoffen auf einen Preisanstieg im weiteren Verlauf des Jahres.