Der Handel von landwirtschaftlichen Erzeugnissen über das Internet gewinnt in China eine immer größere Bedeutung. Allein der größte virtuelle Anbieter des Landes, die Alibaba Gruppe, verkaufte Agrargüter im Wert von umgerechnet 9,6 Mrd. €, womit das Handelsvolumen im vergangenen Jahr um 44 % gewachsen ist, wie die amtliche Pekinger Nachrichtenagentur Xinhua mitteilte. Mehr als 900 000 Verkäufer von landwirtschaftlichen Erzeugnissen waren auf den Alibaba-Plattformen registriert, davon gut 100 000 in der Provinz Guangdong.
Alibaba hat in der Volksrepublik mittlerweile mehr als 8.000 Internetstationen eingerichtet, in denen die ländliche Bevölkerung vor Ort ihren Onlineverkauf von Waren abwickeln kann, wie Xinhua weiter berichtete. Zudem würden die Landwirte in der Nutzung des E-Commerce geschult, was übrigens auch beim Konkurrenten JD.com der Fall sei.
Die chinesische Staatsführung sieht im wachsenden Onlinehandel nicht nur eine Einkommensmöglichkeit für die ländliche Bevölkerung, sondern erhofft sich davon auch einen effizienteren Austausch von Agrargütern zwischen Land und Stadt beziehungsweise zwischen den Regionen. Der Ausbau von Breitbandverbindungen und die Einrichtung von Onlineshops stehen deshalb weit oben auf der politischen Agenda und werden finanziell unterstützt.
Die Landwirte in China verkaufen aber nicht nur ihre Waren über das Internet, sie beziehen auch zunehmend ihre Betriebsmittel über das Netz. 2015 haben die Bauern für ihre landwirtschaftlichen Betriebe bei Alibaba Güter im Wert von insgesamt rund 0,7 Mrd. € bestellt; das entsprach einem Zuwachs von 83 % gegenüber dem Vorjahr, wie aus den Angaben von Aliresearch, der Forschungseinrichtung von Alibaba hervorgeht. Aufgrund einer Werbeaktion im März gaben 14.000 Personen in 27 chinesischen Provinzen mehr als 10 Mio. Bestellungen für landwirtschaftliche Betriebsmittel bei dem Unternehmen auf, wodurch rund 14 Mio. € an Produktionskosten eingespart wurden, heißt es. AgE
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