Österreichs Getreidebauern haben bislang eine enttäuschende Ernte eingefahren; die Prognosen sehen sogar das schlechteste Ergebnis seit 40 Jahren. Wie die Agrarmarkt Austria (AMA) am vergangenen Freitag bei der Erntepressekonferenz mitteilte, gibt es vor allem im Osten des Landes so niedrige Erträge wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr; dies könne auch durch die guten Ergebnisse im Westen nicht annähernd ausgeglichen werden. Niedrige Mengenerwartungen zu Erntebeginn wurden in den Hauptanbaugebieten sogar noch übertroffen. Die Prognosen der Erntemengen gestalten sich in diesem Jahr schwierig wie noch nie und mussten bis zuletzt nahezu täglich revidiert werden.
Die AMA beziffert die Getreidemenge ohne Mais jetzt auf 2,32 Mio t; das wären gut 28 % weniger als im vergangenen Jahr und deutlich weniger als der langjährige Durchschnitt von knapp 3 Mio t. Rechnet man die veranschlagte Maisernte von 2,29 Mio t hinzu, so dürfte sich das gesamte Getreideaufkommen auf 4,61 Mio t belaufen. Damit würde das Vorjahresergebnis um 18,6 % unterschritten.
Die Weizenernte wird von den AMA-Experten auf 1,31 Mio t geschätzt, was einem Minus von 26,6 % entspricht. Weichweizen wird vermutlich 1,27 Mio t bringen, während bei Hartweizen 43 000 t erwartet werden. Bei Roggen gehen die Fachleute von 173 000 t aus. Hier fällt der Rückgang gegenüber 2011 mit gut 14,4 % etwas moderater aus. In etwa der gleichen Größenordnung dürfte sich die Menge an Futtergetreide verringern; hier werden 3,13 Mio t prognostiziert, wovon - neben Mais - 529 000 t auf Gerste sowie 313 000 t auf Hafer, Triticale und andere Getreidearten entfallen. (AgE)