Im Bundesmittel erhielten die Erzeuger nach Schätzung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) 34,6 Cent je Kilogramm für ihren konventionell erzeugten Rohstoff mit standardisierten Inhaltsstoffen. Das waren knapp 0,6 Cent mehr als einen Monat zuvor. Damit hat sich der Anstieg der Erzeugerpreise, der im Juni eingesetzt hatte, fortgesetzt. Da die Erlösmöglichkeiten der Molkereien an den Produktmärkten wie auch im Absatz an den Lebensmitteleinzelhandel teils deutlich unter denen des Vorjahres lagen, fielen die Preisanhebungen auch geringer aus als 2017. Im Zuge dessen nahm der Rückstand zum Vorjahr im September auf 3,9 Cent zu.
Die Anhebung der Auszahlungspreise erfolgte im September, wie bereits in den drei Monaten zuvor, flächendeckend. Die Intensität des Anstiegs stellte sich jedoch in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich stark dar. In Sachsen und Sachsen-Anhalt stiegen die Milchpreise mit Abstand am deutlichsten. Hier lag der Zuschlag bei mehr als einem Cent, dies bescherte den beiden Ländern eine deutlich bessere Platzierung im Ranking um jeweils drei Plätze. Allerdings war hier die Anhebung im August auch unterdurchschnittlich ausgefallen. In den übrigen östlichen Bundesländern nahmen die Molkereien mit Werten zwischen 0,4 Cent und 0,6 Cent geringere Anpassungen nach oben vor. Dennoch legte das Bundesgebiet Ost mit einem Plus von durchschnittlich gut 0,8 Cent stärker zu als im Bundesgebiert West, wo das August-Niveau lediglich um rund 0,5 Cent übertroffen wurde. Auch in Schleswig-Holstein stiegen die Preise mit einem Plus von rund 0,9 Cent weiter überdurchschnittlich, sowohl im bundesweiten Vergleich als auch bezogen auf das Bundesgebiet West. Die Milcherzeuger in Niedersachsen erhielten im September knapp 0,7 Cent mehr für den angedienten Rohstoff. Für die Milcherzeuger zwischen Weser und Elbe bedeutet dies ein Absacken auf Platz sechs. In Nordrhein-Westfalen betrug der Aufschlag gegenüber dem Vormonat 0,4 Cent und in der Region Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland knapp 0,2 Cent. Der Südwesten verliert damit weiter den Anschluss, da die Frischmilch aufgrund ihrer langen Kontraktlaufzeiten mit ihrer Verwertung den übrigen Produkten bislang nicht folgen konnte. Mit durchschnittlich 33,1 Cent je Kilogramm reicht es nach wie vor nur für den hintersten Platz. Im oberen Bereich des Rankings befindet sich seit Jahresbeginn nahezu ausnahmslos eine feste Dreiergruppe, die aus Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen besteht. Seit April hält das Ländle dabei tapfer die Spitzenposition. Im September erhöhten die Molkereien dort ihre Auszahlung um 0,4 Cent auf rund 35,6 Cent je Kilogramm und zahlten damit einen Cent mehr als das Bundesmittel. Lediglich 0,3 Cent dahinter folgen die Bayern mit 35,3 Cent je Kilogramm auf Rang zwei. Für den dritten im Bunde, Thüringen, ergibt sich durch den Anstieg zum September um 0,6 Cent ein durchschnittlicher Milchpreis von knapp 35,0 Cent je Kilogramm.