Nach der amerikanischen Terminmarktaufsicht hat nun die EU-Kommission Pläne vorgestellt, wie sie die Spekulation mit Rohstoffen eindämmen will. Dazu soll die EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid überarbeitet werden. Wichtigster Punkt dabei: Künftig sollen die Mitgliedsländer zeitlich befristet Positionslimits für Rohstoffderivate verhängen können, um "Marktmissbrauch vorzubeugen" und "ordnungsgemäße Preisbildungen zu gewährleisten" - also um Spekulation zu verhindern. An den Börsen will Brüssel als Mittel gegen gefährliche Kursschwankungen den schnellen Computerhandel stoppen. Zudem will EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier dem Rohstoffhandel mehr Transparenz verordnen.
Barnier erntete mit dem Entwurf umgehend Kritik: Die neue Richtlinie sei nur ein zaghaftes Schrittchen nach vorn. Der Kommissar sei offenbar dem Druck Großbritanniens gewichen, das sich gegen weitergehende Regulierungen gesträubt habe, so Reinhard Bütikofer von den Grünen im Europaparlament.
Das Europaparlament und die EU-Staaten müssen der Novelle der EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid und den weiteren Plänen noch zustimmen. Bis die Vorschläge in Kraft treten können, dürfte es noch ein bis zwei Jahre dauern.
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