Die Rapsaussaat in Australien steht an, aber die Böden sind in vielen Regionen zu trocken. Gleichzeitig mangelt es an Saatgut und einige Farmer verzichten ganz auf teures Hybrid-Saatgut. Allein das senkt bereits das Ertragspotenzial. Auch wenn es nach einem der trockensten Juni-Monate in der Geschichte im Juli wieder geregnet hat, bleibt die Stimmung getrübt.
Die Rapsanalysten sehen die Regenfälle eher als Tropfen auf den heißen Stein als die rettende Grundlage. So wird die Aussaatfläche zur Ernte 2018 wohl noch geringer ausfallen, als die Farmer geplant hatten. Vorerst geht die Australian Oilseeds Federation (AOF) von 2,3 Millionen Hektar aus, das entspräche dem Fünfjahresdurchschnitt. Es gibt wohl regional Probleme, weil das Saatgutangebot knapp ist.
Anderseits sieht der Verband auch eine Zunahme des Nachbaus, zu Lasten der Aussaat von Hybriden. Das schlägt sich in der Ertragsschätzung des AOF nieder. Mit mageren 13,3 Dezitonnen je Hektar wird vorerst gerechnet und damit deutlich weniger als die 15,3 Dezitonnen je Hektar im langjährigen Mittel (ohne das Rekordjahr 2016). Das ergäbe eine Rapsernte im Wirtschaftsjahr 2017/18 von rund drei Millionen Tonnen und wäre gut ein Drittel weniger als im Wirtschaftsjahr 2016/17. Der AOF bleibt mit seiner Schätzung damit deutlich hinter den offiziellen 3,3 Millionen Tonnen des australischen Amts für Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES). AMI