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Boersentelegramm vom 24. April 2009

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Lesezeit: 8 Minuten

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Unser Autor: Marktexperte Dr. Uwe Steffin, Berlin


Wetterkapriolen treiben US-Weizen


Matif-Weizen auf Achterbahnfahrt


Terminweizen: Wetter gibt die Richtung vor


Maisnotierungen tendieren seitwärts


"Sojakomplex" kann Kursgewinne halten


Matif-Raps über 300 Euro/t


Vordere RMX-Ferkel kosten 55 Euro


Wetterkapriolen treiben US-Weizen


Wetterkapriolen in den Vereinigten Staaten haben die Weizennotierungen an den internationalen Terminbörsen Ende April weiter steigen lassen. In Chicago hat sich vorderer Futterweizen in der abgelaufenen Börsenwoche um 1,9 % auf 5,31 $/bu (147,33 Euro/t) verteuert. Bei dem in Kansas City gehandelten Brotweizen ging es sogar um fast 5 % auf 5,86 $/bu (162,59 Euro/t) nach oben. Grund für die überproportionalen Kursgewinne bei den Brotqualitäten: In den südlichen "US-Plains" sollen die Spätfröste der letzten Wochen stärkere Schäden am Winterweizen verursacht haben, als man bisher dachte. Zudem sind für Oklahoma und Texas zum Monatswechsel erneut Minusgrade vorhergesagt, was bei den schon vorgeschädigten Pflanzen zu Ertragsausfällen führen könnte. Der besonders proteinreiche Minneapolis-Sommerweizen (mind. 13,5 % Eiweiß) hat sich in den letzten fünf Handelstagen um 4,6 % auf 6,65 $/bu (184,51 Euro/t) verteuert. Anders als im Süden der USA sind die Felder im Norden aufgrund immer neuer Niederschläge viel zu nass für die Aussaat der Sommerungen. In North-Dakota ist noch nicht ein Hektar Sommerweizen gedrillt, während sonst um diese Zeit ein Zehntel der Aussaat erledigt ist. Matif-Weizen auf Achterbahnfahrt


An der Pariser Matif hat der dort gehandelte Mahlweizen in der letzten vollen Aprilwoche eine regelrechte Achterbahnfahrt absolviert. Der Frontmonat verteuerte sich bis Donnerstag zunächst um mehr als 5 % auf 145,75 Euro/t, um dann am Freitag auf 141,75 Euro/t zurückzufallen. Die starken Kursbewegungen haben vor allem technische Gründe: Denn der Mai-Weizen kann nur noch bis Ende April gehandelt werden. Wer dann noch Kontrakte hält, muss mit seinem Weizen in Lieferung gehen. Daher lösen die meisten spekulativ orientierten Anleger ihre Positionen auf und "rollen" auf spätere Termine, z.B. den November 2009. Dies kann auch in den letzten Apriltagen noch zu heftigen, kaum kalkulierbaren Kursbewegungen nach oben und unten führen. Für Preisdruck in Paris sorgte zum Wochenschluss aber auch der wieder stärkere Euro, da dies Weizenexporte aus dem EU-Binnenmarkt weniger wettbewerbsfähig macht. Mahlweizen aus der neuen Ernte hat sich an der Matif im Wochenverlauf leicht verteuert, und zwar um 1,2 % auf 146,0 Euro/t.


Terminweizen: Wetter gibt die Richtung vor


Das Wetter dürfte in den kommenden Wochen die Richtung bei den Weizennotierungen vorgeben, wobei die jüngste Entwicklung für steigende Preise spricht. Derzeit sind die Niederschläge äußerst ungleich verteilt. In Argentinien sowie im Südosten von Australien ist es viel zu trocken. Dagegen haben die Landwirte im Norden der USA sowie in Russland und Teilen von Kasachstan mit so heftigen Niederschlägen zu kämpfen, dass an die Aussaat von Sommerweizen gar nicht zu denken ist. In Russland waren bis zum 22. April erst 3,1 Mio. ha Sommergetreide gedrillt, ein Zehntel der insgesamt geplanten Fläche. Zu nass ist es in Sibirien, am Ural, an der Wolga, aber auch im Norden von Kasachstan. Allein in Kanada sollen die Aussaatbedingungen gut sein, weshalb dort mit einer Ausdehnung der Sommerweizenfläche gerechnet wird. In den neuen Bundesländern hat es im April teilweise noch gar nicht geregnet, so dass es den Winterungen langsam zu trocken wird. Dies macht sich angesichts der stark globalisierten Märkte aber kaum bei den Börsennotierungen bemerkbar. Sollten die Weizennotierungen in einem aufkommenden Wettermarkt nach oben laufen, können Ackerbaubetriebe mit dem Abschluss von börsengestützten Prämienkontrakten davon profitieren. Aufschluss über witterungsbedingte Ertragsschäden dürfte die neue Ernte- und Bilanzschätzung vom Internationalen Getreiderat (IGC) liefern, die am Donnerstag (30. April) veröffentlicht wird. Maisnotierungen tendieren seitwärts


Die Maisnotierungen an den internationalen Terminmärkten haben in der abgelaufenen Börsenwoche leicht angezogen. An der Leit-Börse in Chicago verteuerte sich vordere Körnerware um 1,9 % auf 3,77 $/bu (112,09 Euro/t). Im Mittleren Westen der USA ist die Maisaussaat zuletzt recht gut vorangekommen, in Iowa liegen die Farmer inzwischen in den letzten Zügen. Jetzt droht es durch neue Niederschläge allerdings zu Überschwemmungen zu kommen. Dann müsste der Mais vielerorts nachgesät werden, wofür noch bis Mitte Mai Zeit wäre. Der Export von US-Mais läuft weiter auf Hochtouren, was die Kurse stützt. Zuletzt wurden innerhalb einer Woche wiederum mehr als 1 Mio t US-Mais in alle Welt geliefert.


Eher lang- als kurzfristig kurswirksam dürfte der in Kalifornien verabschiedete "Low Carbon Fuel Standard" sein. Bis 2020 soll der treibstoffbedingte CO2-Ausstoß in dem US-Bundesstaat um ein Zehntel verringert werden, und zwar unter anderem durch den Einsatz von zellulosebasiertem Bioethanol, gewonnen z.B. aus Resthölzern. Damit würde weniger Mais zu Biosprit destilliert, womit ein wichtiges Absatzventil verstopfen könnte, da sich viele weitere US-Bundesstaaten dem kalifornischen Vorstoß anschließen wollen. An der Pariser Matif haben die Mais-Futures in der letzten vollen Aprilwoche eine Verschnaufpause eingelegt. Neuerntige Ware pendelte die ganze Woche über um die Marke von 145 Euro/t. "Sojakomplex" kann Kursgewinne halten


Die Ölsaatenpreise haben sich zuletzt auf hohem Niveau stabilisiert. In Chicago sind vordere Sojabohnen mit 10,40 $/bu (288,56 Euro/t) ins Wochenende gegangen. Kursstützend wirkten steigende Rohölkurse - ein Fass der Nordseesorte Brent kostet jetzt wieder mehr als 50 Dollar - , die zum Wochenschluss schwächere US-Währung sowie die rund um den Globus steigenden Aktienkurse. Zudem ist die Maisaussaat in den USA zuletzt gut vorangekommen, so dass weniger Hektar für Sojabohnen übrig bleiben. Bei den Nachprodukten ist der seit Wochen anhaltende Kursanstieg zumindest vorerst zum Stillstand gekommen. Für vorderes Sojaschrot mussten in Chicago zum Wochenschluss 325 $/sht (270,74 Euro/t) angelegt werden, exakt 25 % mehr als Anfang März. China ist weiterhin sehr aktiv als Einkäufer am Markt, da die wachsende Veredelungsindustrie im Reich der Mitte riesige Mengen Eiweißfuttermittel benötigt. Beim Sojaöl ging es mit den Notierungen im Wochenvergleich um 1 % auf 36,33 Cent/lb (604,85 Euro/t) nach unten. Das Pflanzenöl konnte also nicht vom steigenden Rohölpreis profitieren. Ein neuer Kursschub bei der Ölkomponente des "Sojakomplexes" könnte von der akuten Knappheit beim Palmöl ausgehen, was die entsprechenden Futures an der Terminbörse von Kuala Lumpur auf den höchsten Stand seit 8 Monaten getrieben hat. Denn in Malaysia wurde die Ölproduktion in den letzten Wochen stark gedrosselt. Darunter könnten schon bald die Palmöleexporte leiden, wovon wiederum der Absatz von Sojaöl profitieren würde.


Matif-Raps über 300 Euro/t


An der Pariser Matif hat die 300-Euro-Marke beim Raps zum Wochenschluss quer durch alle Laufzeiten gehalten. Fundamental hat sich am europäischen Rapsmarkt wenig geändert, denn Biodiesel ist weiterhin nicht konkurrenzfähig. Beim Ölsaatenverband UFOP geht man davon aus, dass sich der Absatz von Biodiesel als Reinkraftstoff (B100) durch die vergangenen Donnerstag vom Bundestag beschlossenen Änderungen zum Biokraftstoffgesetz halbieren wird. Der feste Terminmarkt hat auch die Rapsnotierungen an den europäischen Kassamärkten mit nach oben gezogen. Deshalb wurden jetzt vielerorts die Restbestände aus der Ernte 2008 zu guten Preisen verkauft. Sollte der positive Preistrend beim Matif-Raps anhalten, werden die Bestände weiter abgebaut, was die Rapspreise in der Ernte stützen würde. Neuerntiger Raps zur Lieferung im November 2009 stand am Freitagabend mit 306 Euro/t glatt auf dem Kurszettel. Ackerbauern sollten dieses Kursniveau unbedingt für Teilverkäufe der neuen Ernte nutzen. Vordere RMX-Ferkel kosten 55 Euro


Die an der Risk Management Exchange (RMX) in Hannover gehandelten Schlachtschweinefutures haben in der letzten vollen Aprilwoche leichter tendiert, bis zum Wochenschluss aber die psychologisch wichtige Marke von 1,50 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) im Frontmonat halten können. Der für die Kassavermarktung maßgebliche Vereinigungspreis wurde am vergangenen Freitag unverändert belassen, nachdem es eine Woche davor um 4 Cent/kg SG nach oben gegangen war. Schlachtreife Schweine werden gut nachgefragt, während die Vermarkter von einem schwächelnden Fleischgeschäft sprechen. Die Wetteraussichten für den Maifeiertag sind eher durchwachsen, so dass der bisher gute Abfluss von Teilstücken für den Grill ins Stocken geraten könnte. An der Welt-Leitbörse von Chicago scheinen die Notierungen für magere Schlachtschweine nach monatelanger Talfahrt jetzt endlich einen Boden gefunden zu haben. Schlachttiere zur Abrechnung im Juni 2009 wurden zum Wochenschluss für 72 Cent/lb (1,20 Euro/kg) gehandelt, während es im März zeitweise nur noch 70 Cent/lb (1,16 Euro/kg) waren. Zur Erinnerung: Im Sommer 2008 hatten magere Schweine in der US-Handelsmetropole zeitweise mehr als 100 Cent/lb (1,66 Euro/kg) gekostet.


Die RMX-Ferkelpreise haben sich aus Sicht der Sauenhalter im April äußerst positiv entwickelt. Im bisherigen Monatsverlauf hat sich ein 25-kg Ferkel zur prompten Einstallung um 3 Euro auf 55 Euro pro Stück verteuert, bei allerdings sehr dünnen Umsätzen. Damit reagieren auch die RMX-Notierungen auf die wieder steigende Einstallbereitschaft der Mäster.


________________________ Umrechnungskurse: 1 $ = 0,7552

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