Die internationalen Terminkurse für Brot- und Futterweizen haben sich im Laufe der vergangenen Woche wieder spürbar erholt. Gründe dafür sind z. B. die leicht gesenkten Ernteprognosen für Russland und andere wichtige Akteure am Weltmarkt. Hinzu kommen Gerüchte, der Asienexport, vor allem der nach China, könnte noch stärker steigen als ohnehin schon erwartet. Ob es so kommt, muss sich allerdings erst noch zeigen. Fakt ist hingegen, das feste Börsenvorgaben auf die realen Erzeugerpreise abfärben. Etliche Erfasser haben besonders ihre Offerten für mühlen- und exportfähiges Getreide aufgebessert. Dagegen stehen sie - auch aus Sorge um witterungsbedingte Qualitätsprobleme - bei Futter- und schwachem Brotgetreide im Einkauf auf der Preisbremse. Dieser Druck könnte sich sogar verschärfen, falls das Futtermittelgeschäft wegen vermehrter ASP-Fälle ins Stocken geraten sollte. Noch kann davon allerdings keine Rede sein.
Raps bleibt knapp bis sehr knapp
Lassen Sie sich auch als Rapsanbauer nicht von gegenteiligen Meldungen verunsichern: Am Rapsmarkt geht die Rallye vorerst weiter. Das gilt vor allem für die Terminbörsen. Zum Ende der vergangenen Woche konnte sich der europäische Raps an der Pariser Matif den eher schwachen Vorgaben vom internationalen Sojakomplex sogar auf ganzer Linie entziehen und vorherige Verluste wieder aufholen. Neben der sehr festen Stimmung bei pflanzlichen Ölen und positiven Währungseinflüssen ist diese Entwicklung auch dem kleinen Rapsangebot in der EU geschuldet. Die Flutkatastrophe der letzten Tage hat die Angst vor Versorgungsengpässen bei Raps zusätzlich befeuert. Aktuelle Preise