Zum Monatsende Juli 2023 hat die EU-Kommission die Getreideernte 2023 in der Gemeinschaft auf nur noch 273,65 Mio. t reduziert.Vor einem Monat lag die Prognose noch über 4 Mio. t höher bei rund 278 Mio. t. Bei geringfügig veränderter Anbaufläche ist die geringere Ertragserwartung von durchschnittlich nur noch 5,4 t/ha ausschlaggebend. Die Weizenernte wird um rund 2 Mio. t niedriger veranschlagt, Gerste und Mais jeweils um 1 Mio. t.
Spanien und Protugal vertrocknen
Die Klimaverhältnisse in der EU waren im Juni/Juli sehr unterschiedlich. Eine Hitzewelle hat in Südspanien das ohnehin schon ausgetrocknete Land nochmal schwer getroffen. In Spanien und Portugal liegen die Getreideerträge um rd. -40 % unter dem Mehrjahresdurchschnitt.
Dagegen gab es einen Regenüberschuß in den Gebirgslagen Südfrankreichs sowie in Ungarn, Kroatien, Slowenien und westlichen Teilen von Rumänien und Bulgarien. In diesen Regionen werden 10 bis 20 % höhere Hektarerträge erwartet.
Große Streuung
Im Vergleich zu früheren Jahren(zehnten) fällt die Streubreite der regionalen Flächenerträge immer größer aus. Für das Gesamtergebnis einer EU-Ernte kommt es wesentlich darauf an, inwieweit anbauintensive Gebiete von den jeweiligen Wetterverhältnissen betroffen sind oder nicht.
Kleinere Reserven
Der Getreideverbrauch bleibt mit 256.44 Mio. t weitgehend unverändert. Der Außenhandel wird nur geringfügig korrigiert. Der Export mit überwiegend Weizen wird auf knapp 48 Mio.t und der Import auf 25,6 Mio. t mit schwerpunktmäßig Mais (Spanien) geschätzt.
Allerdings werden die Endvorräte mit knapp 5 Mio. t deutlich zurückgenommen. Die Versorgungszahl fällt von knapp 20 auf 17,5 % Endbestand zum Verbrauch und signalisiert damit ein bedeutend kleineres Reservepolster.